Langenberg. . Seit April war das Bauwerk für Besucher gesperrt. Neuer Mörtel für die Fugen. 30 000 Euro investiert. VVV hofft auf steigende Besucherzahlen.
Von Höhenangst war bei den Anwesenden keine Spur zu sehen, als sie sich zur Abnahme des frisch sanierten Bismarckturms auf dessen Aussichtsplattform trafen. Seit Mitte April war das 112 Jahre alte Bauwerk von zwei Seiten aus von Baugerüsten bedeckt und aus diesem Grund auch für Besucher geschlossen.
Wieso es zu den Sanierungsarbeiten kam, erläutert Bauleiterin und Architektin Sabine Essler so: „Unser Grundanliegen war die Verkehrssicherung. Da es immer wieder vorkam, dass Mörtelstücke von der Fassade herunterfielen, entschieden wir uns dafür, die Fugen ausbessern zu lassen. Wir möchten schließlich verhindern, dass Menschen von diesen herabfallenden Teilen getroffen werden.“ Daher wurde der alte Mörtel aus den Fugen entfernt und durch neuen Trasskalkfugenmörtel ersetzt. Kostenpunkt: rund 30 000 Euro.
VVV übernimmt die Kosten
Als Träger des Turms wurden die Kosten vom Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Langenberg (VVV) übernommen. Hermann-Josef Schmitz ist Vorsitzender des Vereins und bedauert: „Der Turm ist zwar ein sehr angesehenes Wahrzeichen unserer Stadt, doch leider wird er nur selten von Bürgern aufgesucht.“ Dabei bietet der Turm mit seinen rund 28 Metern Höhe einen weiten Ausblick über ganz Langenberg und das umliegende Ruhrgebiet. Aber auch der, 2009 vom VVV Langenberg, eröffnete Kletterpark direkt neben dem Aussichtssturm konnte dessen Beliebtheit nicht steigern. „Und das, obwohl rund 25 000 Erwachsene und Kinder jährlich den Kletterpark besuchen“, merkt Schmitz an und weiß auch gleich woran das liegt: „Die meisten Leute haben wahrscheinlich nach dem Klettern einfach keine Kraft und Lust mehr, den Turm hochzusteigen.“
Kameras liefern Ausblick
Mit Abbau des Gerüsts und der Baustelle in den folgenden Tagen wird der Turm wieder für alle Interessierten kostenlos zu den Öffnungszeiten des Kletterparks begehbar sein. „Das Gerüst sollte normalerweise in den nächsten zwei, drei Tagen abgebaut sein“, erklärt Oliver Hüttenmeister. Dass diese nicht die letzte Baustelle an dem alten Bauwerk gewesen sein wird, weiß Sabine Essler ganz gewiss: „Der Turm ist wie der Kölner Dom. An dem muss auch ständig gearbeitet werden. An unserem Turm muss man alle zehn bis zwanzig Jahre mal was machen.“
Wem das Hochsteigen tatsächlich zu anstrengend oder nicht möglich ist, für den gibt es eine andere Möglichkeit: Auf dem Turm sin zwei Kameras angebracht, die auf der Webseite des Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Langenberg einen Ausblick gewähren.
Seit 1883 gibt es den Verein in Langenberg, der es sich – wie der Name bereits vermuten lässt – zur Aufgabe gemacht hat, den Stadtteil Langenberg zu verschönern. Dazu gehören neben der Errichtung von Anlagen wie dem Kletterpark auch neue Wanderwege und Spielflächen für Kinder. Zurzeit wird an einer Vergrößerung des Außenbereichs des Restaurants am Bismarckturm geplant.