Langenberg. . Schon 2016 gab es die Idee der Reaktivierung. Fehlende Pläne machten die Arbeit kompliziert. Erst im Juli waren geeignete Firmen gefunden.
„Was lange währt wird doch noch gut“, kündigt Wigrid Wohlmann, erster Vorsitzender des Fördervereins Bürgerhaus Langenberg e. V., an. Gemeint ist damit die Wiederinbetriebnahme des Brunnens vor dem Bürgerhaus. Am kommenden Samstag soll dort nach mehr als zwölf Jahren das Wasser fließen.
Im Budget der Sanierung nicht berücksichtigt
Im Budget der Sanierung gar nicht berücksichtigt, hatte der Förderverein schon in den Eröffnungswochen 2016 die Idee, den Brunnen auf jeden Fall zu reaktivieren. Doch das war gar nicht so einfach. Trotz der umfassenden Sanierungsarbeiten des Hauses wurde dieses Kleinod dabei vergessen. Nicht nur vergessen, auch hatte die Kappung aller früheren Leitungen und die Versiegelung des Bodens zur Folge, dass es viel länger als geplant dauerte, den Brunnen überhaupt anzuschließen.
Es gab keine exakten Zeichnungen
Förderverein unterstützt Projekte
Nach neuen Möbeln im Bergischen Zimmer und den Steinkugeln, die die Haupttreppe flankieren, hat der Förderverein nun das dritte Projekt finanziert. Um weiterhin unterstützen zu können, bietet der Verein wieder einen neuen Wein mit eigenem Etikett an. Dieses wurde von der Langenberger Künstlerin Simona Menzner gestaltet.
Der Weinverkauf findet samstags jeweils von 10 bis 12 Uhr statt: 24.11., 1., 8.12., Brücke zum Froweinplatz/Hellerstraße.
Da es keine exakten Zeichnungen gerade im Querschnitt und mit den unterschiedlichen Höhen von innen und außen gibt, war es für die ausführenden Unternehmer ein Risiko. Zwar konnte man anhand der Schnitte des Hauses vermuten, welcher Stein auf welcher Höhe liegt und wo das einzige Zuleitungsrohr von innen nach außen verläuft, aber Gewissheit gab es nicht. So zog sich die Planung ein Jahr lang hin. Erst Anfang Juli 2018 hatten sich geeignete Firmen gefunden, die ursprünglichen Pläne wurden über Bord geworfen.
Den Brunnen wie früher über die Frischwasserzufuhr zu speisen, hatte Betriebsleiter und Geschäftsführer Dirk Lukrafka abgelehnt. Zwar wurde diese Idee geprüft, doch Wasser verschwenden wollen weder die Stadt Velbert noch der Förderverein. So wird der Brunnen, wie die anderen Brunnen im Stadtteilgebiet auch, mit einer Umwälzpumpe betrieben. Die Schwierigkeit: Die Pumpe muss in einem technisch sensiblen Raum untergebracht werden und braucht daher mehrere Sicherungssysteme, um ein Überlaufen des Wassers zu verhindern.
Spezialisten aus Langenberg
Für alle Arbeiten fanden sich Spezialisten in Langenberg: Für die Außenarbeiten konnte aus Nierenhof Ronald Gajda gewonnen werden, der auch den zerstörten Frosch am Fuße des Knaben wieder modellierte. Frank Mensing versiegelte kunstvoll die Muschel und mit Jürgen Kampmann wurde ein Bonsfelder Brunnenspezialist hinzugezogen, der sich der Schwierigkeit der Unterbringung der Pumpe widmete. Als das Abflussloch von Thomas Scholl durch die 1,2 Meter dicke Außenmauer des Hauses gebohrt wurde, stellte sich heraus, dass der Brunnen doch tiefer liegt, als gedacht und man musste eine neue Lösung finden. Aber auch das gelang mit den vier Spezialisten gleich vor Ort.
Inbetriebnahme wird am Samstag gefeiert
„Durch großzügige Hilfe der Sparkasse HRV, von Gelsenwasser, den Stadtwerken und vom VVV wurde es möglich, die zum Teil recht schwierigen Arbeiten zu finanzieren. Natürlich greift der Verein selbst tief in die Tasche, denn es geht doch um ‚sein‘ Haus. Wir freuen uns, dass die Kinder der Grundschule Max und Moritz die Veranstaltung musikalisch begleiten werden“, freut sich Wohlmann.
Am Samstag, 10. November, feiert der Förderverein des Bürgerhauses gemeinsam mit weiteren Sponsoren ab 11 Uhr die Wiederinbetriebnahme des Brunnens, gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen der Grundschule Max & Moritz.