Oberhausen. . Tuningfans sind verärgert über das Verbot des Autotreffs auf dem Parkplatz des Fachmarktzentrums Sterkrader Tor. Doch die Stadt bleibt bei ihrem Entschluss und möchte keine öffentliche Ausweichfläche für die Tuner zur Verfügung stellen. Allerdings fühlen sich diese über einen Kamm geschert.

Das Verbot des Autotreffs auf dem Parkplatz des Fachmarktzentrums Sterkrader Tor sorgt unter den Anhängern aufgemotzter Pkw für viel Kritik. Man fühle sich wie ein Verbrecher, heißt es in Internetkommentaren. Nicht alle Tuner seien Raser oder ließen ihre Reifen ständig quietschen.

Gesucht wird nun ein neuer Treffpunkt – das befürworten auch jene Anwohner, die sich über die Autotreffs beklagt und damit das Verbot erwirkt hatten. „Diese Leute wollen ihrem Hobby nachgehen, dafür sollte es einen Platz geben, an dem sie aber niemanden stören“, sagt eine Anwohnerin. Eine ausgewiesene öffentliche Ausweichfläche wird es aber wohl nicht geben.

Lage spitzte sich seit Sommer zu

Am vergangenen Freitag griffen private Sicherheitsleute im Auftrag der Hahn Gruppe als Verwalter des Sterkrader Tors überraschend hart gegen die Autofans durch: Mit Handzetteln und hoher Personenzahl verwiesen sie alle Tuner vom Parkplatz. Die Polizei, die von dem diesmal besonders großen Treff Wind bekommen hatte, half.

Seit 2011 hatte sich der Kundenparkplatz, ein Privatgelände, mehr und mehr zum Treffpunkt für die Auto-Szene entwickelt. Lange war das geduldet worden, zugespitzt hatte sich die Lage im Sommer 2012.

60 Anwohner schlossen sich zur Initiative zusammen

Laute Musik, quietschende Reifen und entzündete Feuerwerkskörper – immer häufiger waren Anwohner der gegenüber dem Parkplatz gelegenen Häuser an der Dorstener Straße nachts aus dem Schlaf gerissen worden. Einzelne hätten bei der Stadt angerufen, die aber an die Polizei verwies, wird berichtet. Weil sich die Lage nicht verbessert habe, schlossen sich über 60 Anwohner zu einer Initiative zusammen. Sie nahm vor zwei Monaten Kontakt zum Tor auf.

Dass nun Ruhe herrscht, lässt die Sterkrader zwar aufatmen. Als Spielverderber wollen sie aber nicht da stehen: „Wir haben nicht alle über einen Kamm geschert. Nicht jeder, der sich hier getroffen hat, war laut“, sagt eine Sprecherin der Initiative. Es gebe immer Querschläger. „Am Sterkrader Tor gab es zuletzt leider sehr viele.“

Keine öffentliche und legal Ausweichfläche

Als alternative Flächen werden im Internet der Parkplatz am Stadion Niederrhein oder Gewerbegebiete genannt. Eine öffentliche und damit legal zu nutzende Ausweichfläche werde den Autofans aber nicht zur Verfügung gestellt, heißt es aus dem Rathaus. „Bisher gab es so eine Anfrage nicht, es gibt in Oberhausen aber auch keine geeignete öffentliche Fläche“, sagt Stadtsprecher Martin Berger.

Die Polizei will die Lage am Tor im Auge behalten.