Oberhausen. Unter großer Anteilnahme wurde Karl-Heinz Pflugbeil in Osterfeld beigesetzt. Der Bezirksbürgermeister war am 1. Mai unter tragischen Umständen verstorben.
Mit großer Betroffenheit nahmen am Donnerstag mehrere Hundert Menschen Abschied vom Osterfelder Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Pflugbeil.
Der 61-jährige SPD-Ratspolitiker war am 1. Mai unter tragischen Umständen während eines Urlaubsaufenthalts auf Madagaskar tödlich verunglückt. Er soll von einer Anhöhe in den Tod gestürzt sein, offenbar weil eine Brüstung gebrochen war. Bei der Trauerfeier auf dem Ostfriedhof würdigte Oberbürgermeister Klaus Wehling den Verstorbenen als einen „Mann für jedes Wetter“, der Menschen zusammenbrachte, Visionen für Osterfeld verfolgte und eine „schmerzliche Lücke“ in der Stadt hinterlasse.
Hunderte Trauergäste füllen Friedhofskapelle
Im Halbkreis vor der bis auf den letzten Platz besetzten Friedhofskapelle versammelten sich Hunderte Trauergäste. Schweigend folgten sie den Trauerreden Wehlings und des Osterfelder Pfarrers der Auferstehungskirchengemeinde, Ulrich Samse, deren Worte über Lautsprecher nach draußen übertragen wurden. Geschlossen war die Stadtspitze mit vielen Fachbereichsleitern und Angestellten erschienen, ehemalige Stadtvordere, Vertreter der Parteien, Vorstände und Geschäftsführer der Stadttöchter sowie großer Firmen und karitativer Einrichtungen kamen zur Beerdigung.
Aus Osterfeld schlossen sich Vertreter verschiedener Vereine und Interessenverbände, deren Mitglied Karl-Heinz Pflugbeil bis zu seinem plötzlichen Tod war, dem Trauerzug an – eine ganze Stadt schien Abschied zu nehmen von dem Bezirksbürgermeister, der, so Pfarrer Samse, „Kante zeigte“ und von „gewinnender Lebenszugewandtheit“ gewesen sei.
Ratspolitiker seit neun Jahren
Karl-Heinz Pflugbeil engagierte sich seit 1994 in der Osterfelder Bezirksvertretung, seit 2004 war er Ratsmitglied und Bezirksvorsteher bzw. -bürgermeister. Sein plötzlicher Tod vor zwei Wochen hatte viele Oberhausener schockiert.
Als einen Menschen, der das westfälische Osterfeld und das rheinländische Oberhausen in seiner Person vereinte, beschrieb OB Wehling den Verstorbenen. Dieser sei der beharrliche, oftmals sture Westfale gewesen, wenn es um die Entwicklung Osterfelds gegangen sei. Als Karnevalist habe Pflugbeil aber auch die Geselligkeit eines Rheinländers verkörpert. Pflugbeil war 2006 Karnevalsprinz, er war Ehrensenator zweier Osterfelder Karnevalsvereine.
Rechts und links des Sarges führten die beiden Bezirksbürgermeister Dieter Janßen und Dirk Vöpel Pflugbeil zu seiner letzten Ruhestätte – ein mehrere Hundert Meter langer Zug von Trauergästen folgte ihnen zum Grab.