Oberhausen. .
Unter tragischen Umständen ist der Osterfelder Bezirksbürgermeister und SPD-Ratsherr Karl-Heinz Pflugbeil am Mittwoch verstorben. Der 61-Jährige ist offenbar während einer Urlaubsreise in Madagaskar tödlich verunglückt. Die Nachricht dieses völlig unerwarteten Todes ereilte viele enge Vertraute, Freunde aus Partei und Stadtteil sowie politische Weggefährten unvorbereitet am Donnerstagmorgen. Schockiert beklagten viele den Verlust eines „Kämpfers und Kümmerers in Osterfeld“, eines engagierten Politikers und guten Freundes.
Über die näheren Umstände des Todesfalls kann bisher nur spekuliert werden. Pflugbeil war Anfang der Woche mit einem Freund auf den Inselstaat geflogen. Dem Vernehmen nach soll er sich gegen ein Geländer gelehnt haben, das dann durchgebrochen sein soll. Pflugbeil stürzte in die Tiefe und kam dabei ums Leben. Das Auswärtige Amt konnte dies bisher nicht bestätigten.
Pflugbeil war als gebürtiger Osterfelder mit ganzer Seele Kind seines Stadtteils und tief verwurzelt in den dortigen Vereinen. Aufgewachsen ist er in Osterfeld-Heide, wo er sich als junger Vater in der Pflegschaft der Robert-Koch-Schule engagierte. Durch den Vorsitz des Fördervereins an der Gesamtschule Alt-Oberhausen kam er in die Politik: Seit 1994 war Pflugbeil für die SPD in der Bezirksvertretung Osterfeld. Seit 2004 saß er dem Gremium vor und war Mitglied des Stadtrats.
SPD-Mann der alten Prägung
Sein Einsatz für den Stadtteil hat Pflugbeil viel Respekt auch in den Reihen anderer Parteien eingebracht. Dabei wusste er immer, kurze Weg zu nutzen, er setzte sich neben seinem tagesfüllenden Beruf als Bezirksleiter von Kaufpark in der Rewe-Gruppe immer verlässlich bei Festen, in Vereinen und für Bürgerbelange ein. Als streitbarer Politiker wird er von vielen beschrieben, ein SPD-Mann der alten Prägung, der zu seinem Wort stand, Vorhaben aber auch gegen Widerstand umsetzte. „Er hatte Ecken und Kanten, aber er war im Ganzen rund.“
Zur langen Liste seines Engagements gehört die Herrichtung der Brücke an der Bergstraße, wofür er sich über Jahre vehement eingesetzt hatte. Er hatte verschiedene Vorhaben angestoßen, mit denen er Osterfeld voranbringen wollte. Im letzten großen Interview mit dieser Zeitung sagte Pflugbeil, er wolle einen weiteren Schwerpunkt in der Jugendarbeit setzen.
Pflugbeil war Vater von drei erwachsenen Söhnen und stolzer Großvater. Mit seiner Lebensgefährtin lebte er in Osterfeld-Heide.
Karl-Heinz Pflugbeil wurde am 28. Dezember 1951 in Osterfeld geboren. Als junger Mann hatte er eine Ausbildung zum Koch gemacht, später sattelte er in den kaufmännischen Beruf um.
Seit 1994 saß Karl-Heinz Pflugbeil in der Bezirksvertretung Osterfeld. Er war seit 2004 Mitglied des Rates der Stadt und als Nachfolger von Guntram Großenbrink Bezirksbürgermeister.
Pflugbeil war Mitglied im Ältestenrat sowie unter anderem im Haupt- und Finanzausschuss, im regionalen und städtischen Planungsausschuss und in der Vergabekommission. Er saß zudem im Aufsichtsrat der Stadtwerke Stoag und im Verwaltungsrat des Revierparks Vonderort und war Mitglied in vielen Sport- und Karnevalsvereinen – 2006 stellte die Große Osterfelder Karnevalsgesellschaft mit Pflugbeil den Stadtprinzen.