Mit großer Bestürzung und Trauer reagierten Besucher der Lesersprechstunde im Osterfelder Bistro „Jederman“ auf den Tod des Politikers Karl-Heinz Pflugbeil.
„Die Nachricht hat mich wie ein Hammer getroffen“, sagt Ulrich Samse. Der Pfarrer der evangelischen Auferstehungskirchengemeinde war mit dem SPD-Ratsherrn befreundet. „Er hat immer versucht, mich in politische Funktionen zu bringen“, erzählt er schmunzelnd, „aber ich habe mich gesträubt.“ Partei-Genossen seien sie dennoch gewesen und beim letzten gemeinsamen Treffen habe Pflugbeil ihn dafür gewinnen können, bei der kommenden Osterfelder Meile im Juni als Gitarrist und Sänger auf die Bühne zu gehen. Neben der sozialdemokratischen Überzeugung teilten die Männer ihr Engagement für die Jugend im Stadtteil. Und: „Wir konnten unheimlich viel miteinander flachsen.“
Auch Harry Quoos zeigt sich tief getroffen vom plötzlichen Tode Pflugbeils, den er 2006 kennengelernt habe, als dieser Karnevalsprinz war. Quoos trat damals und auch heute noch als Keyboarder bei Veranstaltungen auf. „Wir hatten immer ein freundschaftliches Verhältnis“, sagt der 74-Jährige. „So jemanden bekommen wir nicht mehr wieder. Den haben wir wirklich geschätzt, weil er Mensch war. Da war kein politisches Gebabbel, er hat gesagt, wie es ist.“ Das Streben des Bezirksbürgermeisters sei stets gewesen, „dass die Leute sich in Osterfeld wohlfühlen“. Quoos: „Das wird schwer, diese Lücke zu schließen.“
„Er war ein Politiker, der kein Blatt vor den Mund nahm“, sagt Willy Karting. „Er war rebellisch, auch gegen seine eigenen Leute.“ Das habe der 84-Jährige an ihm besonders geschätzt. „Er war immer ein guter Kollege“, sagt SPD-Mitglied Jürgen Dahm. „Und immer für ein Späßchen aufgelegt.“ Der 70-Jährige erinnert sich an viele gemeinsame Feiern mit der Großen Osterfelder Karnevalsgesellschaft. Fröhlich und menschennah werden sie Karl-Heinz Pflugbeil in Erinnerung behalten, da sind die Männer sich einig.