Mit großer Betroffenheit reagierten Politiker in der ganzen Stadt auf den plötzlichen und tragischen Tod des Osterfelder Bezirksbürgermeisters und SPD-Ratsherrn Karl-Heinz Pflugbeil, der am Mittwoch im Alter von 61 Jahren verunglückt war. Sie alle sprechen seiner Lebensgefährtin und seinen Kindern ihr tiefes Mitgefühl aus. „Osterfeld und Oberhausen trauern um Karl-Heinz Pflugbeil“, sagt Oberbürgermeister Klaus Wehling.

Er würdigt den 61-Jährigen in einem Nachruf als einen „Kenner, Kümmerer und Sachwalter“, für den „Osterfeld, die Osterfelderinnen und Osterfelder sein Leben, Aufgabe und Herausforderung gleichermaßen“ waren. „Für die Menschen dort hat er sich unermüdlich eingesetzt.“ Die Nachricht seines Todes habe ihn persönlich sehr getroffen, sagt Wehling. „Mit ihm verliere ich nicht nur einen politischen Freund.“

„Sein Humor bleibt in Erinnerung“

Pflugbeil saß seit 2004 im Rat und stritt dort engagiert für seinen Stadtteil. „Trotz aller Probleme ging es ihm immer um die Zukunft ‘seines’ Stadtteils – da hatte er noch vieles vor. Bei allem kämpferischen Einsatz werden mir stets seine offene, zupackende Art und sein ausgeprägter Humor in Erinnerung bleiben“, sagt Wehling.

SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer hatte Pflugbeil kennengelernt, als dieser an der Gesamtschule Alt-Oberhausen dem Förderverein vorsaß und Große Brömer die Schule leitete. „Karl-Heinz Pflugbeil ist mit der Grundlage seines bürgerschaftlichen Engagements in die Politik gegangen. Er war ein unglaublich aktiver und dynamischer Mensch, der auch von seiner Partei immer sehr viel Einsatz einforderte. Sein Tod ist ein großer Verlust“, sagt Große Brömer.

Wie vor den Kopf gestoßen seien alle, sagt Hannes Fritsche, Fraktionsgeschäftsführer der CDU: „In solchen Momenten erkennt man, wie unwichtig die Dinge sind, die man sonst für wichtig hält. Mit der politischen Dimension können und wollen wir uns gar nicht beschäftigen, hier zählt nur die menschliche Tragödie.“

„Er wird uns fehlen“

Pflugbeil habe Menschen mit seinem tatkräftigen Engagement der oft abstrakt erscheinenden Politik „Gesicht, Herz und Hand“ gegeben, ergänzt Regina Wittmann, Fraktionssprecherin der Grünen: „Er hat sich immer persönlich für die Belange der Oberhausener Bürgerinnen und Bürger eingesetzt.“

Als einen kompetenten, sachorientierten und kooperativen Kollegen habe er Karl-Heinz Pflugbeil erlebt, sagt FDP-Fraktionschef Hans-Otto Runkler. „Sein ausgleichendes Wesen und sein Sinn für Fairness waren auch bei politischen Auseinandersetzungen stets spürbar. Mit ihm verbinden wir im besten Sinne westfälische Geradlinigkeit, Beharrlichkeit und Aufgeschlossenheit, die Freude am Austausch mit Menschen, souveräne Freundlichkeit und Humor. Er wird uns fehlen.“ Aus der Fraktion der Linken Liste heißt es, Pflugbeil sei ein immer verlässlicher Mensch gewesen, mit dem man trotz politischer Differenzen gut zusammenarbeiten konnte.

Hartmut Schmidt, Chef der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) und langjähriger Freund Pflugbeils, beschreibt den Politiker als lebenslustigen und vertrauenswürdigen Menschen, der das Herz am richtigen Fleck sitzen hatte. „Er war einer, der neben seinem Job für jeden da war, der ihn ansprechen wollte.“

„Eine große Portion Osterfeld ist uns mit seinem Tod verloren gegangen“, sagt Walter Paßgang, langjähriger ehemaliger Vorsitzender des Osterfelder Bürgerrings. „Er hat immer versucht, die Verwaltung für Osterfeld zu begeistern, er war ein Kümmerer, ein großer Mitstreiter und trotz aller inhaltlichen Differenzen ein Freund.“