Oberhausen. Zu wenig Personal in der Wirtschaftsförderung, zu wenig Kontakte mit der privaten Wirtschaft, zu wenig Engagement des Oberbürgermeisters – zentrale Vorwürfe der CDU an Rot-Grün, die Parteichef Wilhelm Hausmann am Mittwoch bei einer Wahlkampf-Bustour zu den alten Industrieflächen der Stadt erhob.

Zu wenig Personal in der Wirtschaftsförderung, zu wenig Kontakte mit der privaten Wirtschaft, zu wenig Engagement des Oberbürgermeisters – zentrale Vorwürfe der CDU an Rot-Grün, die Parteichef Wilhelm Hausmann am Mittwoch bei einer Wahlkampf-Bustour zu den alten Industrieflächen der Stadt erhob. Wirtschaftsförderungschef Frank Lichtenheld hatte die Einladung abgesagt. Kurzfristig. Wegen einer wichtigen Kuratoriumssitzung.

Die Stadt habe – im Gegensatz zu vielen anderen Revierstädten – großes Potenzial, führte Hausmann aus: das Areal an der Weierheide, die alte Zeche Sterkrade, freie Flächen am Waldteich oder das alte Stahlwerksgelände gegenüber dem Centro. Doch geht es den Christdemokraten hier deutlich zu langsam, zum Teil sogar in die völlig falsche Richtung: Das Stahlwerksgelände sei eine der prominentesten Immobilien des Ruhrgebiets. Fraunhofer Umsicht könnte der Kern einer zukunftsträchtigen Entwicklung sein. „Doch was entstand und entsteht hier: Baumarkt, Spielhalle, Billighotel, Roller-Möbelmarkt. Das Gelände muss endlich Chefaufgabe werden“, forderte Hausmann.

„Fehlentwicklungen in Sterkrade“

Fehlendes Engagement macht die CDU auch beim ihrer Ansicht nach notwendigen Autobahnanschluss Weierheide aus. Damit könnten mehrere brach liegende Industrieflächen ans Autobahnnetz angebunden und zugleich der Schwerlastverkehr durch Wohngebiete herausgehalten werden. Zwar haben sich die Sozialdemokraten diesen Wunsch mittlerweile selbst zu eigen gemacht, „doch jahrelang geschah nichts.“

Eine Fehlentwicklung zu Lasten von Handel und Bürgern habe es beim Sterkrader Tor gegeben. „Wir wollten immer eine stärkere Konzentration zur Sterkrader Mitte hin.“ In den Vorschlägen der Industrie- und Handelskammer zur Steigerung der Attraktivität der Sterkrader Mitte sehen sich die Christdemokraten nun bestätigt.

Im HDO-Gebäude soll Lernzentrum eingerichtet werden

Ein weiterer Anfahrtpunkt der Tour: das HDO-Gebäude. Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH hat es bekanntlich der Kölner Kreissparkasse abgekauft, hofft, dass die Baubranche dort ein Lernzentrum einrichtet. „Man hätte auch mit den Kölnern eine Abmachung treffen können, um dort gemeinsam etwas zu entwickeln.“ So gehe wieder einmal die OGM allein ein unternehmerisches Risiko ein. „Statt ständig alte Gebäude zu kaufen, sollte sich die OGM lieber um den Bestand kümmern“, meint Hausmann.

Kommunalwahlen 2014Als gelungenes Beispiel für privates unternehmerisches Engagement in Oberhausen sieht er die Entwicklung auf dem denkmalgeschützten Gelände von Schacht IV in Klosterhardt. Für rund 35 Millionen Euro lässt die Dortmunder KLG Projektentwicklungsgesellschaft Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser für 31 Familien errichten.

Privates Engagement

Gut 60 Prozent seien bereits verkauft, erläuterte KLG-Geschäftsführer Ralf Krickmeier der Gruppe. In dem 90 Jahre alten Schachtturm entsteht ein medizinisches Zentrum mit zahlreichen Praxen, therapeutischen Dienstleistungen und Apotheke. Zudem werden auf dem Gelände ein Seniorenzentrum und ein intensivmedizinischer Bereich errichtet. Architekt ist CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann.

Als der Bus am Metronom-Theater vorbeifährt, weist der Parteivorsitzende auf die Tourismusbranche hin, deren Wachstumschancen die Stadt nutzen möchte. „Musical, Top-Secret-Museum, Gasometer, das ist alles ganz toll, Tourismus ist ein Standbein. Aber um hier langfristig mithalten zu können, muss immer was Neues angeboten werden.“ Auch dafür benötige man ausreichend Personal, dass sich kümmert.