Oberhausen.

In aller Deutlichkeit distanzieren sich Oberhausener Politiker von den verdeckten Angriffen des Grünen-Chefs Andreas Blanke u.a. gegen Albert Karschti (BOB) im Internet. „Das gehört nicht zu unserem Stil. Man sollte seine politische Meinung offen sagen, ohne zu beleidigen“, kommentiert Yusuf Karacelik, Chef der Oberhausener Linken.

Einen Rücktritt Blankes fordert derzeit zwar nur das Bündnis Oberhausener Bürger. Karacelik findet aber: „Herr Blanke sollte sich für seine Kommentare als ,Kommentator OB’, die unter der Gürtellinie waren, entschuldigen.“ Auch FDP-Mann Hans-Otto Runkler stichelte gegen BOB, nannte sie „wutbürgerliche Taliban“, allerdings unter seinem Namen. Er entschuldigte sich anschließend für die Bezeichnung, „unabhängig davon, ob die ausgelöste Empörung vielleicht Wahltaktik war – ich wollte keine persönlichen Gefühle verletzen“, sagt Runkler.

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Warum tauchte der FDP-Mann nicht unter Pseudonym ins WAZ-Forum ein? „Ich finde, man sollte zu seiner Meinung stehen. Anonyme Kommentare wirken weniger glaubwürdig und führen zu Enthemmung. Offenbar sind auch Politiker nicht davor gefeit“, folgert Runkler.

Schärfer urteilen die Oberhausener Piraten: „Pseudonyme dienen dazu, dass Menschen für ihre Meinung nicht verfolgt werden können. Herr Blanke hat dieses Mittel der Meinungsäußerung missbraucht“, kritisiert Pirat Andreas Ronig.

Auch CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann ist empört: „Unlängst hat die SPD noch einen schmutzigen Wahlkampf herbei geredet. Wider besseren Wissens wollte sie damit die CDU attackieren und sicher nicht den eigenen Koalitionspartner. Das alles bewegt sich auf einer Ebene, auf der wir uns nicht auseinandersetzen wollen.“

„Wer in politischer Verantwortung steht, sollte sich in Internetforen nicht so beteiligen“, sagt SPD-Parteichef Wolfgang Große Brömer vorsichtig. „Ich finde es aber bemerkenswert, dass Herr Karschti so sensibel reagiert, während BOB uns als ,Filzpartei’ darstellt.“