Oberhausen.. Die Oberhausener Christdemokraten haben ihr Kommunalwahlprogramm vorgelegt. Köln dient in Sachen Rotlichtviertel als Vorbild: Die Bordelle sollen an den Stadtrand verlagert werden und von der Flaßhofstraße verschwinden. Außerdem will die CDU die Parkgebühren in der Innenstadt abschaffen.

Die Oberhausener Christdemokraten, seit den 60er Jahren in Dauer-Opposition eingemauert, blasen zum Angriff auf die Festung SPD: Sie zeigten sich bei Vorstellung ihres neuen Kommunalwahlprogramms im Technologiezentrum TZU fest entschlossen, am 25. Mai an den Urnen so viele Stimmen zu erringen, dass sie ein Anti-SPD-Mehrheitsbündnis schmieden können.

„Die Menschen in Oberhausen haben die Nase voll von den alten Strukturen und den alten Machtansprüchen“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Schranz vor gut 150 Zuhörern. Um die Bürger zu überzeugen, schnürte die Partei in mehreren Diskussionsrunden seit Januar ein 28-seitiges Zukunftsprogramm für die Stadt, das viele recht populäre Maßnahmen enthält.

Vorbild Kölner Pascha

Aufsehen erregend ist der Beschluss, das Ende der Flaßhofstraße als Hort des Rotlichtviertels einzuläuten: Mittelfristig soll der Bordellbetrieb aus der Innenstadt in einen Randbezirk von Oberhausen verlegt werden, um die City aufzuwerten. Als Vorbild sieht die CDU hier das Kölner Pascha: Die Bordellszene dort wurde in den 70er Jahren auf ein damals unwirtliches Areal verlegt. Der Plan sei realistisch, beteuert CDU-Chef Wilhelm Hausmann: „Die Stadt ist da nicht machtlos, wenn man Mut hat.“ Das Rezept: Die strikte Einrichtung von Sperrbezirken für die gesamte City. Der neue Ort fürs Rotlicht soll mit Bürgern ausdiskutiert werden.

Als Nebeneffekt der Verlagerung hofft die CDU sogar, das Interesse von Rockerbanden an der City abzumildern. Zusätzlich soll der Druck auf Rocker durch Polizei und Stadt erhöht werden, wieder aus Oberhausen zu verschwinden.

Parkgebühren in Innenstadt abschaffen

Um die Attraktivität der Innenstadt für Kunden zu erhöhen, will die CDU alle Parkgebühren dort abschaffen – und durch Parkzeit-Vorgaben (Höchstdauer ein oder zwei Stunden) zu ersetzen. „Wir können doch den Bürgern nicht Geld abnehmen, wenn sie in der City einkaufen wollen“, meint Hausmann - und verweist auf die kostenlosen Parkplätze der Konkurrenz (Bero-Zentrum/Centro).

Um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen, will die CDU mehr Kräfte im Ordnungsdienst einsetzen und sie mit der Polizei verstärkt auf Streife schicken. An Kriminalitätsschwerpunkten soll die Video-Überwachung ausgebaut werden.