Oberhausen. . In Oberhausen arbeiten mehr als 30 Einrichtungen zusammen, um Angehörigen und Betroffenen besser zu helfen, Fragen zu Pflege und finanzieller Hilfe zu beantworten und sie an Einrichtungen, Hilfs- und Betreuungsangebote zu vermitteln. In Osterfeld ist jetzt ein neues Unternehmen eingestiegen.

Angehörige von demenzkranken Menschen können in ihren Stadtteilen kostenfrei beraten werden.

In Oberhausen arbeiten mehr als 30 Einrichtungen zusammen, um Angehörigen und Betroffenen besser zu helfen, um ihnen Fragen zu Pflege und finanzieller Hilfe zu beantworten und sie an Einrichtungen, Hilfs- und Betreuungsangebote zu vermitteln. Als „Leuchttürme“ kooperieren diese Einrichtungen stadtweit miteinander. In Osterfeld ist jetzt ein neues Unternehmen ins Leuchtturm-Programm eingestiegen.

Demenz verändert Persönlichkeit

In Oberhausen erkranken jedes Jahr, so vorsichtige Schätzungen, mehrere Hundert Menschen an Demenz. Sie leiden an einer Krankheit, die nicht nur vergessen macht, sondern auch die Persönlichkeit des Betroffenen deutlich verändert. Für die Angehörigen ist das eine Belastung, weiß Petra Podubrin vom Ambulanten Hospiz Oberhausen; eine Belastung, mit der sie aber nicht allein dastehen müssen: „Es gibt in Oberhausen viele Hilfs- oder Betreuungsangebote, Angehörige wissen nur oft nichts davon.“

Deshalb haben sich in ganz Oberhausen Einrichtungen zusammengeschlossen, um diese Informationen auf kurzem Weg bereitzustellen. Den Anstoß dazu hat das Netzwerk Demenz gegeben, in dem das Rathaus, stationäre und ambulante Alteneinrichtungen, niedergelassene Ärzte und viele andere Beteiligte kooperieren.

Neu in dem Leuchtturm-Verbund ist „Lavida“, ein Unternehmen, das seit kurzem an der Bottroper Straße in Osterfeld-Mitte ansässig ist. Gisela Klatt und Petra Korte betreuen in dem hellen Ladenlokal mit vielen Möbelstücken aus Großmutters Stube rund 20 Senioren in drei Gruppen. Gemeinsam wird Kaffee getrunken, gesungen, das Gedächtnis trainiert und an Vergangenes erinnert.

Zertifizierte Seniorenbetreuerinnen

Die beiden Frauen waren lange ehrenamtlich sozial aktiv, eh sie sich über ein Fernstudium zu zertifizierten Seniorenbetreuerinnen ausbilden ließen. „Lavida“ haben sie 2008 als ambulanten Dienst ins Leben gerufen, besuchten fortan Senioren und Demenzkranke zu Hause. Dort konnten sie mit den Betroffenen zwar im Alltag helfen, Gedächtnisübungen machen und Gespräche führen. „Gefehlt hat vielen Betroffenen aber die Gesellschaft“, sagt Korte. Also richteten die beiden Frauen sich in Osterfeld ein.

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Um „Leuchtturm“ zu werden, haben sie sich und ihre acht ausgebildeten Seniorenbegleiter nun zusätzlich schulen lassen. Sie haben gelernt, wie sie Angehörige beraten können und wo es Hilfe gibt, wenn sie selbst nicht weiterkommen. Die Beratung ist für Angehörige kostenfrei – die Leuchttürme machen das während der regulären Arbeitszeit. Eine Förderung dafür gibt es nicht.

Dennoch schließen sich immer mehr Träger, Vereine und soziale Betriebe an. Podubrin vom Hospiz, das den Leuchttürmen eng verbunden ist, sagt: „Wir wollen den Angehörigen mit diesem breiten Netzwerk Mut machen, diese Hilfe anzunehmen.“