Vergesslich. Denkprobleme. Orientierungslos. In Oberhausen wird es im Jahr 2025 nach Berechnungen von Bevölkerungswissenschaftlern mehr als 4400 demenzkranke Menschen geben. Im Vergleich zum Jahr 2008 - als es noch 3430 Betroffene gab - bedeutet dies einen Anstieg um 30 Prozent.
Auf diese dramatische Zunahme von Demenzkranken weist die Krankenkasse DAK hin und bezieht sich auf aktuelle Studien des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Umso wichtiger seien die neuen Leistungen der Pflegeversicherung, die ab Januar 2013 eingeführt wurden. „Für die Betreuung der Betroffenen und die Entlastung der Angehörigen bedeutet die Gesetzesneuerung einen wichtigen Fortschritt“, erklärt Jörg Peiker, Leiter der DAK-Gesundheit in Oberhausen.
Demenzkranke können seit Jahresbeginn nach Angaben der DAK auch ohne Pflegestufe nach erfolgter Begutachtung Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Bei den Pflegestufen I bis II erhöhen sich die Pflegeleistungen, wenn aus dem Gutachten des medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) ein erheblicher allgemeiner Betreuungsbedarf hervorgeht, durch den die sogenannte „Alltagskompetenz“ erheblich gemindert ist.
Durch die erhöhten Leistungsbeträge soll die Möglichkeit geschaffen werden, die häusliche Betreuung für diesen Personenkreis zu verbessern.
So steigert sich beispielsweise in der Pflegestufe I der Pflegegeldbetrag um 70 Euro. Weiterhin können Pflegebedürftige auswählen, ob sie die bekannten Sachleistungskomplexe wählen oder sich ein Zeitkontingent zur Erbringung von Pflegeleistung einkaufen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass eine Vereinbarung zwischen den Leistungserbringern und den Pflegekassen geschlossen ist.
Aktuell leiden in Deutschland 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenz. Experten erwarten, dass sich die Zahl der Betroffenen bis 2050 verdoppelt. Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Motorik beeinträchtigt.