Oberhausen. Die Gruppe „Junge Alte“ trifft sich seit 15 Jahren im Katholischen Stadthaus. Angefangen hat es mit der Frage, was nach dem Ende der Lebensarbeitszeit in der Freizei gemacht werden kann. Gemeinsame Unternehmungen stehen dabei im Mittelpunkt.
Der Ruhestand steht kurz bevor, die eigenen Kinder werden flügge und verlassen das Elternhaus: Vor 15 Jahren haben sich über 40 Oberhausener zusammengefunden, die sich in dieser Situation wiederfanden. „Wir haben uns alle die große Frage gestellt, was wir nun mit unserer Freizeit anstellen können, wenn das Arbeitsleben kurz vor seinem Ende steht“, sagt Hans Hohner. Um gemeinsam aktiv zu bleiben, gründeten die damals 55- bis 65-Jährigen den Kreis „Junge Alte“ im katholischen Stadthaus – Hohner ist ihr Sprecher. „Zusammen unternehmen wir Exkursionen, hören uns Vorträge an oder gehen auf Wanderung.“ Zum alten Eisen zu gehören, dafür fühlten sich alle deutlich zu jung.
„Die Hälfte der heute noch Aktiven ist bereits seit dem Beginn dabei“, so Hohner. Fester Bestandteil des Kreises ist dabei seit 15 Jahren das monatliche Plenum. „Hier kommen wir in der großen Gruppe zusammen, unterhalten uns und fassen Pläne. Noch heute zehren wir von den Ideen, die wir bei unserem ersten Treffen zusammengetragen haben.“
Überredungskunst machte sich bezahlt
Vorträge von der Verbraucherzentrale, der Polizei, Politikern oder Theologen gab es in den vergangen Jahren. Zudem hat die Gruppe Brauereien und Imkereien besichtigt, ebenso wie den Landtag in Düsseldorf und den Bundestag in Berlin. Zum Jubiläum fährt sie in diesem Jahr an den Bodensee. „Mehrere Mitglieder treffen sich auch untereinander. So gibt es einen Wander- und einen Walkingtreff. Lange Jahre gab es zudem eine Truppe, die gemeinsam ins Theater gegangen ist“, berichtet Höhner.
Gäste sind willkommen
Im Katholischen Stadthaus, Elsa-Brändström-Straße 11, trifft sich der Kreis an jedem 3. Donnerstag im Monat ab 9.30 Uhr zum „Plenum“ mit Schwerpunkt-Thema. Gäste sind herzlich willkommen.
„Wir haben über die Kirchengemeinde von den Jungen Alten gehört. Meinen Mann musste ich zuerst ein wenig überreden, mitzukommen und sich das einmal anzuschauen“, erzählt die langjährige Mitstreiterin Hannelore Schraven. Doch sollte sich dieser Einsatz lohnen. „In der Gruppe erlebten wir dann eine Atmosphäre, in der wir uns sofort wohl gefühlt haben.“ Seitdem sind Schravens bei fast jedem Treffen dabei.
„Es geht uns nur um das Zusammensein“
Mechthild und Alfons Wardel sind einst über einen Zeitungsbericht gestolpert, der über das Ansinnen der Gruppe informierte. „Da unsere Kinder nicht in Oberhausen wohnen, klang das sehr gut.“ Ähnliches erzählt Gerd Schürmann. „Die Abwechslung ist interessant, auch mal rauszukommen.“
Was für die Mitglieder einen weiteren Reiz ausmacht, ist die Unverbindlichkeit. „Wir sind kein Verein mit festen Strukturen. Niemand muss Verantwortung übernehmen, wenn er nicht will“, sagt Hohner. „Keiner muss sich verpflichtet fühlen. Es geht uns nur um das Zusammensein.“