Oberhausen. . Die Polizei kontrollierte am Wochenende am Rotlichtbezirk mehrere Mitglieder der Hells Angels und findet dabei Waffen. Gegen zwei Männer wird Anzeige erstartet. Ferner wurde ein Tatverdächtiger im Fall des getöteten Kai M. ermittelt.

Die Polizei verfolgt weiterhin mit Argusaugen die Aktivitäten der verschiedenen Rockergruppen in Oberhausen – und greift bei Bedarf schnell zu: Bei einem Einsatz in der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Polizeibeamte an der Friedenstraße in der Nähe der Bordellmeile Mitglieder der Hells Angels überprüft. Zwei Männer erhielten Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, teilte die Polizei am gestrigen Montag mit. Im Fall des getöteten Hells Angels Kai M., der zur Oberhausener Rockerszene gehört haben soll, hat die Polizei unterdessen einen Tatverdächtigen ermittelt.

Die Friedenstraße ist eine Parallelstraße der Flaßhofstraße, dem Rotlichtbezirk in Oberhausen. Die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und den Rockern der Bandidos könnten den Kampf um die dortige Vormachtstellung zum Hintergrund haben.

Samstagnacht erfuhr die Polizei, dass sich mehrere Personen in der Nähe eines Hauses aufhielten, das als Treffpunkt der Hells Angels gilt. Offiziell hat diese Gruppierung kein Clubheim in Oberhausen mehr. Da bekannt war, dass sich an der Örtlichkeit häufiger frühere Angehörige des ehemaligen „Charters“ aufhalten, ging die Polizei mit verstärkten Kräften in der näheren Umgebung auf Streife. Darunter war auch ein Diensthundeführer.

„Haben Gruppen im Fokus“

Kein weiterer Club in Oberhausen

Jüngste Sorgen, dass sich mit dem Club „No Surrender“ eine weitere Gruppierung in Oberhausen niederlassen könnte, haben sich bislang nicht bewahrheitet.

Laut Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber handelte es sich lediglich um ein Gerücht: „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass eine weitere Gruppierung kommt.“

Im Verlauf des Einsatzes kontrollierten die eingesetzten Beamten zwei Fahrzeuge mit insgesamt drei Insassen. Bei der Durchsuchung der Pkw stellte die Polizei in einem Fahrzeug zwei Messer sicher. Gegen einen 27-Jährigen aus Dinslaken und einen gleichaltrigen Mann aus Essen sei deshalb Anzeige erstattet worden.

„Wir haben diese Personengruppen weiterhin im Fokus“, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Wenn nötig, würden zur Überprüfung zusätzliche Kräfte hinzugezogen.

Im Fall von Kai M. (33) hat die Mordkommission der Duisburger Polizei derweil einen Tatverdächtigen, wie sie am Montag mitteilte. Bei dem Mann habe es am Freitag auch eine Durchsuchung gegeben. Die Spuren würden ausgewertet. Die Polizei musste den Tatverdächtigen aber wieder auf freien Fuß setzen: „Bisher lässt sich noch kein dringender Tatverdacht begründen, der Voraussetzung für einen Haftbefehl wäre“. Den rechten Unterarm des Duisburgers Kai M. – angeblich erkennbar durch Tätowierungen, wie sie Hells Angels haben – hatte ein Angler am Rhein gefunden. Spekuliert wird, dass M. zu der verfeindeten Rockergang Bandidos wechseln wollte und daher als Verräter galt.