Oberhausen. . Bleibt Oberhausen wirklich nichts erspart? Jetzt gibt es die Befürchtung, dass sich der niederländische Rockerclub „No Surrender“ ausgerechnet die Centro-Stadt Oberhausen ausgesucht hat, um sich niederzulassen. Dabei drängeln sich hier bereits drei andere Rockerbanden.
Zwei Rockergruppen und eine Straßengang fühlen sich in Oberhausen bereits heimisch. Mit dem niederländischen Club „No Surrender“ könnte bald die vierte, als besonders gewaltbereit geltende Gruppierung dazu kommen, heißt es in Rocker-Kreisen. Sollten sich diese Befürchtungen bewahrheiten, könnten sich Rocker-Auseinandersetzungen hier verschärfen.
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Wie diese Zeitung in Duisburg berichtete, liefen zeitgleich mit dem Geständnis von Ex-Satudarah-Chef Ali Osman vor dem Landgericht Duisburg rund 100 frühere Gefolgsleute zu dem niederländischen Club „No Surrender“ über. Ali Osman gilt als der erste Rockerchef überhaupt, der als Kronzeuge gegen seine „Brüder“ ausgesagt hat. Daraufhin wechselten fünf Chapter die Kutten. Damit könnten die Machtverhältnisse in der Szene neu gemischt werden.
Eine brisante Situation, auch für Oberhausen. So zitiert etwa die „Rheinische Post“ den Ex-Rocker Bernd T., der davon ausgeht, dass die anderen Clubs nicht tatenlos zusehen, wenn „No Surrender“ nun versuche, in Oberhausen Fuß zu fassen.
Hells Angels und United Tribuns befreundet
Dabei ist die Aufregung vor Ort groß genug. Hells Angels halten sich immer wieder in der City auf. Die Bandidos mieteten die frühere Xanadu-Disco in Sterkrade als Clubheim an. Und die Straßengang „United Tribuns“ richtete sich einen Treff im ehemaligen Restaurant „Zum Bürgermeister“ in Styrum ein. Während die „United Tribuns“ und die „Hells Angels“ eigentlich als verfeindet gelten, sollen die Gruppierungen in Oberhausen gar freundschaftlich miteinander verbunden sein.
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Bislang teilten die Hells Angels und die Bandidos nach Polizei-Informationen das Geschäft am Niederrhein unter sich auf. Als Türsteher kontrollieren sie den Drogenhandel in Groß-Diskotheken und liefern Rauschgift an Prostituierte in clubeigenen Bordellen. Interesse an den Städten am Niederrhein haben aber auch „No Surrender“. Vor allem, so die „Rheinische Post“, weil sich von dort die lukrativen Drogentransporte aus Holland organisieren lassen.
Noch keine konkreten Hinweise auf No Surrender-Ansiedlung
Für eine Ansiedlung der niederländischen Rockergruppe in Oberhausen gebe es aber noch keine konkreten Hinweise, beruhigt Polizeisprecher Axel Deitermann. Die Polizei habe die Szene genau im Blick und arbeite dabei auch eng mit den Nachbarstädten zusammen. Die Sorge vor allem der Anwohner in Styrum kann Deitermann dennoch gut verstehen: „Schließlich liegt das Rotlichtviertel in direkter Nähe.“