Oberhausen. . In Oberhausen gibt es nun zwei Rockergruppierungen und eine Straßengang. Polizei und Ordnungsamt beobachten die Aktivitäten von Hells Angels, Bandidos und United Tribuns genau. Die CDU erwartet deutliche Signale von Stadt und Polizei - und eine offene Diskussion, um die Bürger zu beruhigen.
Hells Angels halten sich in Kutten mitten in der City auf. Die Straßengang „United Tribuns“ richtet einen Treff im ehemaligen Restaurant „Zum Bürgermeister“ in Styrum an der Lothringer Straße ein. Bandidos mieten in Sterkrade die Räume der einstigen Disco „Old Xanadu“.
Und was jetzt? „Wir behalten alle Rockergruppen im Auge“, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. An allen Treffpunkten fahren regelmäßig Streifenwagen vorbei. „Wir schauen, was passiert da, wer hält sich dort auf, welche Fahrzeuge tauchen auf.“ Die Polizei schätze das Gefahrenpotenzial nicht als gering ein und sei konzeptionell auch auf Auseinandersetzungen der drei Gruppierungen vorbereitet.
Stadt sind die Hände gebunden
Ordnungsdezernent Frank Motschull (SPD) sind zunächst die Hände gebunden. Er sagt zur Ansiedlung der Bandidos in Sterkrade: „Als ordnungsrechtliche Behörde haben wir keine Verfolgungsmöglichkeiten.“ Der Abschluss von Mietverträgen sei nicht genehmigungspflichtig. Was sie als Stadt jetzt tun könnten: „Wir werden beobachten, wie das Gebäude genutzt werden soll, um dann zu schauen, welche vereins- oder ordnungsrechtlichen Möglichkeiten wir haben.“ Aber bisher habe die Stadt noch keinerlei Umbauanträge von den Rockern erhalten.
Für Daniel Schranz (CDU-Fraktionsvorsitzender) wird spätestens jetzt deutlich, dass der von mehreren Seiten angekündigte Überwachungsdruck auf die Rockerbanden keine ausreichende Wirkung zeigt. „Im Gegenteil“, erklärt der Politiker. „Oberhausen scheint sich zu einer Hochburg mit zweifelhafter Attraktivität für Banden zu entwickeln, die im kriminellen Milieu fischen. Dass in der Gastronomie schon Schutzgelder fließen sollen, ist erschreckend.“
Offene Diskussion, um Bürger zu beruhigen
Die CDU erwartet nun ein beherztes Auftreten und deutliche Signale von Stadt und Polizei. „Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um rechtsfreie Räume zu verhindern“, fordert Schranz. Auf keinen Fall dürfe die Reaktion Schweigen oder Herunterspielen sein. Die offene Diskussion sei der einzige Weg, um die Bürger zu beruhigen.