Oberhausen.

Die geplanten Arbeiten auf der Martin-Luther-Straße sind den Anwohnern nach wie vor ein Dorn im Auge. Sie sind der Ansicht, die Sanierungsmaßnahmen, die die Stadt plant, seien viel zu aufwändig. Damit stiegen die Kosten, die auf die Hauseigentümer umgelegt werden, in unsinnige Höhe.

Die Anwohner Johannes Rosche und Walter Hemberg rechnen vor: „Für ein Haus mit zwei Geschossen und rund 500 Quadratmetern können sich diese Kosten auf 7500 Euro belaufen.“ Die Eigentümerin (92) eines Mehrfamilienhauses muss mit rund 20.000 Euro rechnen. Die Seniorin ist in Sorge, dass womöglich ihre Kinder dafür gerade stehen müssten. Rosche: „Wenn die Maßnahmen umgesetzt werden wie geplant, wird das einige Eigentümer in finanzielle Schwierigkeiten bringen – wie ein Rentnerehepaar, das ich kenne.“

Gemeinde unterstützt Protest

Auch auf die Kirche kommen erhebliche Kosten zu, schätzt Architekt Rosche. „Bis zu 45.000 Euro könnten das für unsere Gemeinde sein,“ bestätigt Pfarrerin Ulrike Burkardt: „Das bringt uns in erhebliche Schwierigkeiten.“ Zumal Mauer und Zaun rund um die unter Denkmalschutz stehende Kirche baufällig sind und erneuert werden muss. „Dafür haben wir 90.000 Euro veranschlagt und wollten Sponsoren suchen“, sagt Burkardt. Nun käme die neue Belastung hinzu: „Zwar hat die Stadt Ratenzahlung signalisiert, die Summe muss aber in zwei Jahren gezahlt sein.“ Noch gäbe es entgegen der Zusage der Stadt keine genaue Kostenaufstellung; für die Pfarrerin ist aber klar: „Wir unterstützen den Anwohner-Protest.“

„Wir verstehen ja, dass der Kanal erneuert werden musste, auch dass die EVO Fernwärme verlegte“, sagen die Anwohner. Das ist etwa ein Jahr her. Jetzt jedoch will die Stadt noch den Querschnitt der Straße verändern, Bäume fällen, neue Parkbuchten anlegen, eine Verkehrsberuhigung erreichen. „Das ginge auch durch zusätzliche Baumscheiben um bestehende Bäume“, sagt Rosche, der vorschlägt, die Pläne „abzuspecken, weil das große Einsparungen für die Eigentümer bedeuten würde“.

Der nördliche Bürgersteig der Martin-Luther-Straße sei bereits im Zuge der EVO-Maßnahme ausgebaut worden: „Das reicht doch aus“, sagen die Anwohner. Dass der Bürgersteig von dem Unternehmen technisch einwandfrei hergestellt worden sei, bestätigt EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki. Allerdings, ergänzt sie, habe man dabei am Bodenaufbau nichts verändert und soweit wie möglich die alten Materialien verwendet. Der Bürgersteig sei jedoch in seiner Funktion in Ordnung.