Oberhausen. . 150 Streichposten, 8,1 Millionen Euro Einsparungen im nächsten Jahr, weitere zwölf Millionen Euro bis 2018 – das Sparpaket, das die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland beschlossen hat, ist gewaltig. Da stellt sich die Frage: Inwieweit hat das Auswirkungen auf die Gemeinden vor Ort.

150 Streichposten, 8,1 Millionen Euro Einsparungen im nächsten Jahr, weitere zwölf Millionen Euro bis 2018 – das Sparpaket, das die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland beschlossen hat, ist gewaltig. Da stellt sich die Frage: Inwieweit hat das Auswirkungen auf die Gemeinden vor Ort.

„Für die Gemeinden erst mal keine“, sagt Superintendent Joachim Deterding, denn sie seien finanziell eigenständig. Dies bestätigt auch der Pressesprecher der Landeskirche, Jens Peter Iven: „Die Gemeinden der Landeskirche haben die Kirchensteuerhoheit. Dies bedeutet: Die Kirchensteuereinnahmen gehen zunächst einmal an die jeweilige Gemeinde. 10,1 Prozent davon gibt dann jede an die Landeskirche weiter. Da es einnahmenstarke und einnahmenschwache Gemeinden gibt, besteht zudem noch ein Finanzausgleich untereinander.“ Von diesem Ausgleich profitiert übrigens auch der Kirchenkreis Oberhausen.

Fonds sollen gekürzt werden

Müssen sich die Gläubigen also keine Sorgen um die Zukunft ihrer Gemeinde und ihrer Arbeit vor Ort machen? Nicht ganz. So hat die Synode beschlossen, ihren Fonds für Projekte zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ab 2015 zu kürzen, und zwar um 300.000 Euro auf 2,49 Millionen Euro.

„Ob davon dann auch eine Oberhausener Initiative betroffen sein wird, das ist aber noch unklar“, sagt Deterding. „Vielleicht gibt es weniger Projekte, vielleicht aber auch weniger Geld pro Projekt“, sagt Iven. Da bis 2018 noch einmal zwölf Millionen Euro weniger ausgegeben werden sollen, wird die Frage, ob und wie sich dies auf die Gemeinden vor Ort auswirkt, ab nächstem Jahr auf jeden Fall erneut auf der Tagesordnung stehen.

Große Arbeitslosigkeit in der Region

Superintendent Deterding hat übrigens auf der Landessynode gegen die Kürzung des Fonds zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit gestimmt: „Als jemand, der weiß, wie groß die Arbeitslosigkeit gerade in dieser Region hier ist.“ Denn Sparmaßnahmen würden die betroffenen Menschen hart treffen.

Die Evangelische Kirche im Rheinland liegt zwischen Emmerich und Saarbrücken. Ihre 732 Kirchengemeinden sind in 38 Kirchenkreisen zusammengefasst. Die Leitung der Gemeinde liegt beim jeweiligen Presbyterium. Abgeordnete aus den Presbyterien bilden die Kreissynode. Aus ihr werden der Superintendent und der Kreissynodalvorstand gewählt. Die Kreissynoden entsenden ihre Abgeordneten in die Landessynode. Deren Mitglieder wählen den Präses und das Präsidium der Synode, die Kirchenleitung.