Oberhausen. Die Baustelle auf der Martin-Luther-Straße in Alt-Oberhausen geht den Anwohnern gehörig auf die Nerven. Sie verstehen nicht, warum die Straße, die doch gar nicht in einem so schlechten Zustand sei, wieder aufgerissen werde. Die Bürger fürchten um die Kosten und den Baumbestand.

Die Martin-Luther-Straße liegt in einer Tempo 30-Zone in Alt-Oberhausen und verbindet die Lipperheid- mit der Körnerstraße. Nun wird dort gebuddelt – sehr zum Ärger der Anwohner. Sie beklagen vor allem, über die Maßnahme erst am Freitag (22. November) informiert worden zu sein – mit einem Flugblatt, das den Baubeginn für Dienstag (26. November) ankündigte.

Anwohner und Architekt Johannes Rosche: „26 Grundstücke sind wohl von der Baumaßnahme betroffen, eingeschlossen das Kirchengrundstück und das Schulgrundstück.“ Die Maßnahme soll in zwei Abschnitten (Lipperheid- bis Liebknechtstraße und Liebknecht- bis Körnerstraße) durchgeführt werden.

Kritik üben die Anwohner auch daran, dass eine Straße, die ihrer Ansicht nach völlig in Ordnung sei, wieder aufgerissen werde. Es wäre ausreichend, wenn vorhandene Schäden an den Fahrbahnrändern ausgebessert würden: „Das würde der Stadt und den Anliegern erhebliche Kosten ersparen.“

Thema in der Bezirksvertretung

Bereits beendet wurden Kanalbauarbeiten, wobei im Anschluss eine gute Deckschicht eingebaut, die Randsteine neu verlegt und die Regeneinlaufpunkte erneuert worden seien, sagt Rosche. Auch seien nach der Erneuerung der Fernwärmeleitungen die Gehwege größtenteils gut wieder hergestellt worden: „Das alles wird wieder aufgerissen, entsorgt und neu hergestellt. Und das zu großen Teilen auf Kosten der Anwohner.“ Diese fürchten auch um den Bestand ihrer Straßenbäume im zweiten geplanten Bauabschnitt zwischen Liebknecht- und Körnerstraße.

Die Bäume waren in den 80er Jahren im Wesentlichen auf Initiative der Anwohner hin gepflanzt worden. Rosche: „Wir haben 1983 in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt zwei Bäume gepflanzt.“ Weitere Nachbarn zogen mit, so dass heute die Straße begrünt ist. Rosche: „Jetzt aber kommt die Stadt und lässt uns – nur auf Nachfrage – einen Plan sehen, in dem alle Bäume als abzusägen dargestellt sind.“

Die Stadtverwaltung wollte sich trotz Anfrage dieser Zeitung noch nicht zu diesen Vorgängen äußern und verwies auf die Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen am kommenden Mittwoch, 4. Dezember, um 17 Uhr im Rathaus an der Schwartzstraße (Saal 217), wo die Baumaßnahme Martin-Luther-Straße Thema sein soll. Anwohner Johannes Rosche: „Wir werden in der Aktuellen Stunde dazu Stellung nehmen.“