Oberhausen. Beim dritten Treffen zum Oberhausener Dialogprozess der katholischen Kirche hoffen die Veranstalter auf die Beteiligung vieler katholischer Christen oder Interessierter, weil nur, wenn viele mitmachen, die Erneuerung und Veränderung der katholischen Kirche voranzutreiben ist.
In den Händen aller Oberhausener Katholiken liegt die Gestaltung ihrer Kirche. Ideen, Anreize, Bausteine bekommen die katholischen Christen, die den Wandel der Kirche mitgestalten möchten, am Donnerstag, 3. Januar, mit auf den Weg. In der Jugendkirche Tabgha an der Fichtestraße findet dort ab 19 Uhr die dritte Veranstaltung zum Oberhausener Dialogprozess statt.
Wie wollen und können wir angesichts der radikalen Veränderungen in der Gesellschaft morgen noch Christinnen und Christen sein? Wie soll unsere Kirche morgen aussehen? Das sind Fragen, die die katholischen Christen beschäftigen werden. Hilfreich dürfte bei der Beantwortung dieser Fragen vor Ort das „Zukunftsbild“ für das Bistum Essen sein, das in den vergangenen Monaten in einem Dialogprozess von Laien und Hauptamtlichen erarbeitet wurde.
Sieben Adjektive als Kurzformel
Der Oberhausener Stadtdechant Peter Fabritz bewundert, wie es Bischof Franz-Josef Overbeck gelungen ist, diesen umfangreichen Prozess derart komprimiert darzustellen. Lediglich sieben Begriffe kennzeichnen die katholische Kirche im Bistum Essen. „Wach“ soll sie sein, „vielfältig“, „lernend“, „gesendet“, „wirksam“ und „nah“. Natürlich werden diese nackten Adjektive noch in kürzere wie auch längere Erläuterungen gekleidet. „Wach“ etwa wird in Kürze folgendermaßen definiert: „Im Bistum Essen haben wir einen wachsamen Blick für die Wirklichkeiten an unserem Wohnort, in unseren Städten, in unserer Region. Wir sind aufmerksam für alle Menschen, die mit uns leben.“
Das im Dialog erarbeitete Sieben-Punkte-Zukunftsbild und dessen Möglichkeiten für die Gemeinden in OB wird als Vertreterin des Bistums Barbara Winter-Riesterer erläutern. Wesentliche Grundlage für diesen Prozess der Veränderung und Erneuerung im Bistum ist das von Papst Franziskus aufgezeigte Zukunftsbild für die gesamte katholische Kirche. „Sie soll barmherziger und den Menschen, insbesondere den Armen und Benachteiligten, zugewandt sein und weniger um sich selber kreisen.“ Diese Anforderungen werden auch an die Kirche vor Ort gestellt.
Einladung geht an alle Gemeindemitglieder
„Nicht nur Amtsträger, sondern alle Gemeindemitglieder sind zur dritten Veranstaltung des Dialogprozesses eingeladen“, betont Katholikenratsvorsitzender Thomas Gäng. „Es sind auch Menschen, die nichts mit Kirche zu tun haben, willkommen“, ergänzt Fabritz. Auch sie hätten oft Forderungen an die Kirche. Fabritz verdeutlicht, wie wichtig es für Katholiken ist, an der Veranstaltung teilzunehmen und Anregungen weiter zu tragen. „Sonst ist der Dialog nachher doch nichts weiter als ein Wort“, mahnt er. Jeder soll also bei der Erneuerung der Kirche mitmachen.
Außerdem ein Thema des Abends am Rande: Ziele und Inhalte des 2015 geplanten Oberhausener Katholikentages.