Oberhausen. Fünf Teilnehmer des Workshops „Mach mich lustig“ lernten im Ebertbad die Kniffe des Humors. EVO suchte Freiwillige für Körpertraining, Schauspiel und Gesang. Lächeln ist manchmal harte Arbeit.
Nito Torres sitzt auf den Treppenstufen zur Bühne. Langsam kaut er auf der Schale eines Apfels. Die Gespräche um ihn herum nimmt er gelassenen zur Kenntnis. Selbst Schauspiel-Novizen wissen ziemlich genau, was los ist: Der Mann hat jetzt Feierabend, nach harter, aber spaßiger Arbeit. Beim dreitägigen Workshop von Energieversorgung Oberhausen (EVO) und Ebertbad lernen fünf Teilnehmer die Kniffe der Witzigkeit. Eine gelassene Pose am Bühnenrand kann da schon eine ganz andere Bedeutung haben.
Viel Wissen in kurzer Zeit
„Jeder kann witzig sein, weil jeder auch etwas Komisches in sich trägt“, sagt Nito Torres, der die Bretter des Ebertbades nur zu gut kennt. Ob bei „Ganz oder gar nicht“ oder eigenen Soloprogrammen, nicht nur Fans des Mimen wissen: Der Mann hat sein Handwerk gelernt.
Diesmal ist er quasi Lehrer und beim Comedy-Workshop „Mach mich lustig“ für den Bereich Schauspiel zuständig. Es ist eine Etappe für Chiara Camilleri, Carina Korte, Susanne Drieß, Marcus Lehmberg und Rene Kopp. Bei Omega Awlime lernten sie das Körpertraining, Costanze Jung kitzelte Sangestalente heraus. Alles Bausteine, um als Spaßmacher erfolgreich zu sein.
„Normalerweise ist das Stoff für mindestens ein Semester Schauspielstudium“, sagt Nito Torres, der die Nachwuchs-Lacher auf die Bühne bittet, sie die Körperhaltung üben und improvisierte Szenen spielen lässt. Rene Kopp (26) hat schon in Amateurstücken Erfahrungen gesammelt, dennoch ist Neues dabei. „Es ist wichtig, für die Bühne stets Impulse aufzugreifen.“
Gelöste Atmosphäre
Die Übungen sind locker, die Atmosphäre gelöst. Es wird zwischendurch viel gelacht. „Das motiviert“, sagt Marcus Lehmberg (15). Was war schwierig? Chiara Camilleri (16) erzählt: „Wir haben eine Szene am Bahnhof gespielt. Dabei sollte herauskommen, dass wir alle ein Problem hatten, ein gebrochenes Bein oder Übelkeit. Viel klappt nur mit der Mimik, ohne dabei ein Wort zu benutzen.“ Lächeln ist manchmal harte Arbeit und klappt nicht auf Anhieb. Mutig muss man sein. Keine Angst haben.
An einem Mikrofon zu sprechen oder andere mit einem Gesichtsausdruck zu beeinflussen, ist eine wahren Kunst. „Das beginnt mit Kleinigkeiten“, sagt Nito Torres. „Alleine das richtige Gehen, die richtige Haltung muss man trainieren.“ Was kann man da falsch machen? „Viele stehen einfach nicht gerade oder neigen zum Wackeln, knicken mit den Schultern ein.“ Alles sei wichtig, nicht nur die gesprochene witzige Geschichte zähle, sondern auch das Handwerk drumherum.
Die Bühne wollen alle Fünf auch künftig weitergehend erforschen. Susanne Drieß (43) nimmt aus dem Workshop einige Sachen für ihren Alltag mit. „Es ist ein tolles Gefühl, andere zum Lachen zu bringen.“
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