Oberhausen. . Oberhausener EVO-Kunden müssen sich 2014 erneut auf steigende Strompreise einstellen. Weil die staatliche Abgabenlast weiter steigt erwartet der Energieversorger eine Erhöhung um bis zu 2,5 Cent pro Kilowattstunde. Zuletzt hatte die EVO zu Beginn dieses Jahres ihren Preis um 10,5 Prozent erhöht.

Die Oberhausener Kunden des städtischen Energieanbieters EVO müssen sich auf steigende Strompreise im nächsten Jahr einstellen. „Alle Prognosen gehen von weiter anziehenden Abgaben und Steuern auf Strom aus, das wird durch die 2013 deutlich gesunkenen Einkaufspreise an der Leipziger Strombörse wohl nicht aufgefangen“, sagen EVO-Vorstand Hartmut Gieske und EVO-Vertriebsleiter Arnd Mucke.

Schuld an der Welle an Preisanhebungen habe eindeutig die Politik: Mittlerweile bestehen 70 Prozent des Strompreises aus Steuern, Abgaben und Netzentgelten, nur noch 30 Prozent werden durch die Stromproduktion, den Einkauf und den Vertrieb bestimmt. „Die Politik muss aufpassen, dass Energie für Privatleute nicht zum Luxusgut wird“, warnt Gieske.

Drei-Personen-Musterhaushalt

Zuletzt hatte die EVO zu Beginn dieses Jahres ihren Strompreis für einen Drei-Personen-Musterhaushalt (3500 Kilowattstunden im Jahr) um 10,5 Prozent erhöht - er zahlt damit 1017 Euro, das ist knapp 100 Euro mehr in diesem Jahr als noch 2012.

Jetzt droht für 2014 nach Prognosen über die Entwicklung der staatlichen Abgaben nochmals eine Erhöhung um 2,5 Cent pro Kilowattstunde - der Musterhaushalt würde damit also nochmals 100 Euro mehr nur für seinen Strom aufbringen müssen. „2,5 Cent müssen wir aber nur im schlimmsten angenommenen Fall erhöhen“, gibt Mucke an.

Wie sehr der massive Ausbau an erneuerbaren Energien für einen Preisschub sorgt, zeigt die Entwicklung der EEG-Umlage auf den Strompreis: Noch 2007 betrug der Aufschlag zur Förderung von Solaranlagen und Windenergie nur 1 Cent pro Kilowattstunden, jetzt sind es schon 5,3 Cent. Mitte Oktober steht die weitere Anhebung der EEG-Umlage fest.

Die Politik ist schuld

Gieske und Mucke können anhand verschiedener Tabellen belegen, dass die Politik den Strompreis für Privatleute nach oben getrieben hat, nicht die Stromanbieter selbst. Von 1998 bis 2013 betrug der Kostenanstieg für die Erzeugung von Strom und dessen Vertrieb relativ bescheidene 11 Prozent. Die Steuern und Abgaben zogen aber im gleichen Zeitraum um 243 Prozent an.

Die Oberhausener EVO-Spitze hält den Vorstoß der Grünen, noch weiter auf Gas und Kohle bei der Stromproduktion zu verzichten, für fatal: „Bekommen wir noch einmal einen solch langen Winter ohne viel Sonne und Wind wie 2012/13, dann ist die flächendeckende Stromversorgung nicht mehr gesichert“, meint Hartmut Gieske. Der Zukauf von Strom aus Atomkraft oder Braunkohle aus dem Ausland könne doch kein sinnvolles Ziel sein.

Kunden sollten Tarifwechsel prüfen

Wenn der Strompreis weiter steigt, sollten Kunden prüfen, ob für sie nicht ein Wechsel vom normalen Grundversorgungstarif der Energieversorgung Oberhausen (EVO) in einen der TOB-Tarife günstig ist.

„Das spart allerdings nicht bei jedem Geld“, warnt Vertriebsleiter Arnd Mucke und rät, sich von den EVO-Experten beraten zu lassen.

Der Grundversorgungstarif könne auch die richtige Wahl sein, wenn man es bequem haben möchte. „Das ist unser Rund-um-sorglos-Paket“, sagt Gieske.

Bei den TOB-Tarifen müsse man aktiv werden, sich mit ihnen beschäftigen und eigene Verträge unterschreiben. Bei der EVO beziehen gut die Hälfte der Kunden Strom noch nach dem Grundversorgungstarif.

Info und Beratung an der Hotline: 0800/2552 500.