Oberhausen. Zum dritten Mal verzichten Kabarettisten auf ihre Gagen. Kosten aus der Anfangszeit des Kleinkunsttempels belasten noch. Keine städtischen Zuschüsse.

Das Ebertbad in Oberhausen muss gerettet werden. Dieser Eindruck entsteht beim Studium der Einladung zu einem Benefizkonzert zugunsten des Kleinkunsttempels am Ebertplatz, das am 17. September stattfinden wird. Von „riesigen Summen“, die jeden Monat an Kosten anfallen, ist da die Rede und von den finanziellen Grenzen, an die das Ebertbad in der Vergangenheit immer wieder gebracht wurde. „Nein, nein“, erwidert Hajo Sommers, Chef der Kultureinrichtung, schnell auf die Frage, ob man sich Sorgen um den Fortbestand des Oberhausener Kleinods machen muss. „Es geht darum, finanzielle Altlasten abzutragen.“ Außerdem soll Susanne Fünderich, die das Ebertbad 13 Jahre mit Sommers leitete, nun aber neue Herausforderungen sucht, „ein schöner Abschied bereitet werden“.

Wie Sommers ausführt, „schleppt das Ebertbad einen Teil Altlasten mit sich rum“. Rund 600.000 Euro betrugen die Verbindlichkeiten einst. „In den ersten sechs Jahren konnten die Zuschauereinnahmen nicht die Ausgaben für Technik und Künstlergagen ausgleichen. Von der Stadt haben wir keine Zuschüsse erhalten.“ Inzwischen sei aber der Großteil abgetragen worden.

Altlasten werden weiter abgetragen

Normalerweise bedanke sich die Mannschaft des Ebertbads beim treuen Publikum, „ohne das es uns schon lange nicht mehr geben würde“, so Sommers. „Diesmal gilt unser Dank aber ganz besonders den Herren Goosen, Schmickler und Sting. Dafür, dass sie uns mögen, unsere Arbeit schätzen und uns den Arsch retten.“

Einlass am 17. September ist um 19 Uhr

Karten für den Benefizabend am 17. September, Einlass ist um 19 Uhr, können telefonisch unter 2054024 oder über die Internetseite www.ebertbad.de bestellt werden.

Preis je nach Kategorie: 27,40 Euro bis 30,70 Euro.

Denn zum dritten Mal treten Kabarettisten mit Rang und Namen auf, um dem Ebertbad unter die Arme zu greifen. Im Juni haben bereits Volker Pispers, Herbert Knebel und Jochen Malmsheimer auf ihre Gagen verzichtet und die Einnahmen ihrer Auftritte gespendet. Nun wollen Frank Goosen, Wilfried Schmickler und Kai Magnus Sting unterhalten und helfen.

Kabarettist Kai Magnus Sting, der auch in der Ebertbad-Eigenproduktion „Pommes“ mitwirkt, musste nicht lange überlegen, als er nach seiner Teilnahme gefragt wurde. „Susanne Fünderich hat mich angesprochen, und ich habe ja gesagt, bevor sie den Satz zu Ende gebracht hatte.“

Für Sting eine Ehrensache

Für Sting ist es eine Ehrensache: „Vor zehn Jahren habe ich meine erste Show hier vor 80 Zuschauern gespielt. Mit meinem aktuellen Programm habe ich an zwei Abenden vor ausverkauftem Haus gestanden.“ Für diesen langen Atem ist er Sommers und Fünderich dankbar.

Da er sich als Teil der „Familie“ fühlt – „ich habe auch schon Wasserkästen getragen“ – freut er sich auf den Abend. „Denn das Ebertbad ist eines der schönsten Häuser des Landes.“