Oberhausen. Gut 50.000 Euro investiert die OGM, um die Fassade der Kleinkunstspielstätte zu streichen und einen Toilettentrakt zu erneuern. Im Gegenzug verlängert Hajo Sommers seinen Mietvertrag bis Ende 2016

Mausgrau war gestern: Jetzt gibt’s einen frischen Anstrich fürs Ebertbad, dessen Fassade zuletzt Ende der 90er Jahre Pinsel-Berührung hatte und hier und da sichtlich zu bröseln begann. Rund 21.000 Euro lässt sich die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH als Vermieter die Frischzellenkur für das fast 120 Jahre alte Gebäude kosten. Weitere 30.000 Euro werden aktuell in die Erweiterung des Damentoiletten-Trakts und die dadurch erforderliche Umgestaltung des Thekenbereichs investiert. Im Gegenzug hat Ebertbademeister Hajo Sommers seinen Mietvertrag für die charmante Kleinkunststätte schon mal bis zum 31. Dezember 2016 verlängert.

Neuer Schriftzug übermEingangsbereich

Größere Farb- und Gestaltungsexperimente wird’s an der Fassade des ehemaligen Stadtbads nicht geben – das lässt der Denkmalschutz nicht zu: Maler bezeichnen den neu gewählten Fassadenton als Farb-Nummer 090902, Laien würden ihn wohl eher als eierschalfarben beschreiben. „Ich bin schon froh, dass es nicht wieder Grau geworden ist“, kommentiert Hajo Sommers. Was ihn noch freut: Überm Eingang wird endlich ein anstrahlbares Schild den mittlerweile bekannten Schriftzug „ebertbad“ tragen.

Sanitätsraum wird eingerichtet

1894/95 als „Badeanstalt am Neumarkt“ errichtet

1894/95 wurde die „Badeanstalt am Neumarkt“ als eine der ersten öffentlichen Volksbadeanstalten des Kaiserreichs erbaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg rückte der Freizeitwert des Bades in den Vordergrund. Es hieß dann „Stadtbad am Ebertplatz“.

1983 wurde das Bad geschlossen, 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Seither ist es eine „kulturelle Erlebnisstätte“.

Einen guten Grund zur Freude haben demnächst aber vor allem auch Besucherinnen des Ebertbads, die im Schnitt immerhin 60 bis 70 Prozent des Publikums am Kleinkunstspielort ausmachen (bei Musicals oder der „Ladies Night“ sogar noch deutlich mehr). „Sie werden nicht mehr so lange Schlange stehen müssen“, sagt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt mit Blick auf die geplante Erweiterung des seitlich der Bühne gelegenen Damen-Toilettentrakts: Statt bisher vier wird’s dort dann acht Damentoiletten geben, inklusive eines geräumigeren Vorraums. Zusätzlich wird auch der Künstlerbereich mit Garderobe, Toiletten und Dusche auf den aktuellen Standard gebracht und ein zwischenzeitlich vorgeschriebener Sanitätsraum eingerichtet.

Das alles hinzubekommen geht nicht, ohne den Thekenbereich insgesamt komplett umzugestalten: „Der ist 1987, als wir hier angefangen haben, so eingerichtet worden und kann eine Überarbeitung durchaus vertragen“, sagt Sommers. Die Umgestaltung soll allerdings nicht zu Lasten der Thekenkapazität gehen: „Die Ausschankfläche bleibt dieselbe“, verspricht er.