Oberhausen. Die verwilderte Baulücke an der Josefstraße wird 2014 geschlossen: Mehrfamilienhaus mit elf Eigentumswohnungen geplant. Arbeiten ab Herbst.
Über zehn Jahre haben die Styrumer mitansehen müssen, wie das Grundstück einer ehemaligen Gärtnerei an der Josefstraße nach und nach verwilderte. Nun kündigt ein Plakat am Zaun Bewegung an.
Ende des Jahres soll auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Gebiet ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit elf schicken Eigentumswohnungen errichtet werden. Nach rund einjähriger Bauzeit sollen die Wohnungen Ende 2014 bezogen werden können. Hans-Jürgen Kühler vom Styrumer Bürgerring lobt: „Hier verschwindet ein Schandfleck.“
Neuer Eigentümer aus Hamminkeln
Hinter dem Bauvorhaben steckt ein Eigentümerwechsel: 2012 hatte ein Privatinvestor aus Hamminkeln des Areal von einer Eigentümergesellschaft erworben, um es entwickeln zu lassen. Im ersten Schritt soll das zugewachsene Grundstück im Herbst geräumt werden, Verkaufsgebäude und Treibhäuser verschwinden. Abriss- und Bauanträge seien bei der städtischen Fachverwaltung bereits gestellt.
Geplant ist der Bau von barrierefreien Wohnungen mit einer Größe von 60 bis 119 Quadratmetern. Balkone, Dachterrasse, Garten, große Fensterfronten und ein Aufzug sind fürs Haus angekündigt. Der Verkaufspreis liegt bei knapp 2000 Euro pro Quadratmeter.
Die Interessenlage potenzieller Käufer wird als gut beschrieben: „Es sind viele eingefleischte Styrumer, die nach so einer Wohnung fragen“, sagt Matthias Wünsch von der Phoenix-Handelshaus GmbH, die mit der „Klisen Sachverständigengesellschaft“ den Bauherren vertritt und die Vermarktung der Eigentumswohnungen übernimmt. „Styrum hat einen großen Nachholbedarf beim Wohnungsbau“, urteilt Wünsch. Die zentrale Lage wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt sei nicht nur für Berufstätige ein wichtiger Faktor.
"Immer mehr ziehen zurück in Innenstädte"
„Immer mehr auch ältere Menschen ziehen aus dem Umland zurück in die Innenstädte“, sagt Wilhelm Hausmann, Architekt des Mehrfamilienhauses. Vernachlässigte Baulücken böten eine Chance, so der örtliche CDU-Parteichef, der von einer regelrechten Stadtreparatur spricht: „Das Stadtbild wird vervollständigt.“
Nicht nur neu gebauten Wohnraum benötige der Stadtteil, meint Hans-Jürgen Köhler vom Styrumer Bürgerring „Viele bestehende Wohngebäude sind sanierungsbedürftig“, sagt der CDU-Stadtverordnete. „Wir als Bürgerring suchen den persönlichen Kontakt zum Eigentümer“, was sich manches Mal schwierig gestalte.