Oberhausen. Neuer Telefon-Reparaturladen wirbt mit „schrecklichem Schild“. Hauseigentümer will eingreifen. Selbst bei Innenstadt-Lagen existiert keine gesetzliche Vorschrift, auf hochwertige Ästhetik zu achten.

Eine attraktive Marktstraße mit Häusern und Geschäften, die man gern anschaut – eine Vision von Stadtplanern, Anwohnern und Kunden. Wohl aber nicht unbedingt ein Anliegen einiger Eigentümer und Mieter von Immobilien an der zurzeit erheblich schwächelnden Einkaufsstraße.

So ist es nur schwer zu erklären, warum Eigentümer Immobilien wie beispielsweise die Markthalle am Altmarkt so vernachlässigen, dass selbst die Stadtplaner nur noch deren Abriss herbeisehnen.

Neben dem früheren „Fisch Schmitz“

Ein Beispiel, wie es Mieter nicht machen sollten, findet sich aktuell auf der Marktstraße 104, neben dem ehemaligen Traditionsunternehmen „Fisch Schmitz“, im frühen Blumengeschäft „Ute Frensch“.

Gleich neben dem dort erfolgreichen und ästhetisch respektabel gestalteten Eis-Bistro „Dino“ hat ein Telefon-Laden seine Pforten geöffnet. Mit einer Außenwerbung, die das Gegenteil einer attraktiven Ladengestaltung ist.

Auch Carsten Schmitz, dem dieses Haus gehört, ist nicht begeistert von der schrillen, billig wirkenden Werbung: „Ich weiß, das sieht nicht gut aus. In den nächsten Tagen werde ich mit den Mietern über dieses schreckliche Schild reden." Auch City-Manager Franz Muckel kann der Reklame nichts Positives abgewinnen, ist aber optimistisch, dass das Gespräch des Mieters mit Schmitz zur Verbesserung führt.

Grundsätzlich sei die Idee eines solchen Geschäftes, in dem neben dem Verkauf Telefone auch repariert werden, gut: „Ich bin ja froh, dass jemand an der Marktstraße mal einen Laden mit einer guten Idee eröffnet.“

Das sind recht bescheidene Ansprüche für eine Innenstadt, wenn die Gestalter schon froh sind, dass mal kein Ein-Euro-Shop und keine Bäckerei Einzug hält – oder dass es keinen weiteren Leerstand gibt.

Klientel für Hochwertige Lebensmittel fehlt

Für die Immobilie an der Marktstraße hatte es jedoch bereits andere Pläne gegeben: Hochwertige Lebensmittel wie ausgefallene Olivenöle sollten dort verkauft werden. Diese Idee wurde jedoch verworfen, weil der mögliche Betreiber – der Pächter des „Dino“ – befürchtete, dass für ein solches Angebot die Klientel fehle.

Das Problem bei der Gestaltung der Außenwerbung sei, dass auch Eigentümer nur Einfluss nehmen können, wenn dies in den Mietverträgen geregelt sei. Muckel: „Es gibt dafür keine Gesetzesgrundlage.“