Oberhausen. .
„Die WBO haben jetzt die Hälfte der Tonnen entfernt“, stellte Dieter Panzok verärgert fest. Die übrigen seien so voll, dass der Müll stets überquelle.
Dieter und Birgit Panzok sind Anwohner der Marktstraße. Dieter Panzok geht mit seinem Dackel täglich in der Innenstadt spazieren. Die Haufen, die sein Hund dabei schon einmal hinterlässt, verpackt der 63-Jährige in Plastikbeutel, die er auf dem Rückweg in den öffentlichen Müllbehältern entsorgt. Zumindest bis vor kurzem. „Denn die WBO haben ja jetzt die Hälfte der Tonnen entfernt“, so Panzok.
Er meint: „Das ist doch eine Riesensauerei.“ Er zahle immerhin alljährlich für seinen kleinen Dackel 156 Euro Hundesteuer, von den Müllgebühren ganz zu schweigen. „Da kann uns die Stadt doch ein wenig Service bieten“, glaubt Panzok und fordert, dass die Behälter wieder angebracht werden. Denn er beobachtete bei seinen Spaziergängen auch: „Viele Hundehalter, die die Haufen ihrer Tiere bislang eingesammelt haben, lassen sie nun einfach liegen, weil sie nicht mehr wissen, wohin damit.“ Nur die wenigsten tragen die Haufen – so wie er – bis zur heimischen Mülltonne.
Mit der Stadt abgestimmt
Die Abfallbehälter auf der Marktstraße seien durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) überholt worden, erläutert Maria Guthoff. „In Abstimmung mit der Stadt Oberhausen wurde bei der Anbringung der aufgearbeiteten Behälter die Zahl der Standorte nicht verändert“, betont die WBO-Geschäftsführerin weiter.
Allerdings: „Lediglich das Volumen der einzelnen Behälter ist geringer, weil es aus Gründen der Praktikabilität keine Unterscheidung mehr zwischen Restmüll und Wertstoffen gibt.“
Die WBO-Mitarbeiter leerten sämtliche Behälter aber zweimal täglich, um ein hohes Maß an Sauberkeit in der Innenstadt zu erreichen. „Dadurch findet auch eine ständige Kontrolle etwaiger Überfüllungen statt“, ist sich die Geschäftsführerin sicher. Ein Überlaufen der Abfallbehälter habe sich dabei nicht ergeben.
Kopfschütteln
Birgit Panzok kann darüber nur den Kopf schütteln. „Vorher standen an der Marktstraße ein grüner und ein gelber Abfallbehälter, der grüne ist jetzt weg – daran ist nichts zu rütteln“, sagt die 53-Jährige. An dem gelben Behälter sei lediglich die Wertstoffbeschriftung entfernt worden. „Die Abfallmenge, ob nun getrennt oder nicht, bleibt doch aber nun einmal dieselbe.“
Von einer zweimal täglichen Leerung weiß das Ehepaar, das direkt an der Marktstraße wohnt, nichts. „Die kommen nur spät abends“, versichert Birgit Panzok. Müll, der nun laufend unter dem Eimer liege, werde von den WBO-Mitarbeitern einfach liegengelassen. Dafür sause der Kehrwagen zweimal täglich durch die City. „Gegen 22 Uhr und noch einmal gegen 6 Uhr früh – welchen Sinn das machen soll, erschließt sich uns auch nicht!“