Oberhausen. In Sozialen Netzwerken kursieren Meldungen über Wurststücke mit Rasierklingen, die angeblich in Oberhausen gefunden worden sein sollen. Die Hundehalter der Stadt sind beunruhigt. Die Redaktion hakte bei Polizei, Ordnungsamt und Tierschutzverein nach. Ihnen liegen keine Meldungen über solche Köder vor.

In den Sozialen Netzwerken „Facebook“ und „Google+“ sorgt derzeit ein Foto für Unruhe unter Oberhausener Hundebesitzern. Zu sehen ist ein Stück Wurst, in das eine Rasierklinge gesteckt wurde. Darauf machte uns ein Leser aufmerksam. Untertitelt ist dieses Bild mit einer Warnung: „Achtung Hundebesitzer, solche Wurststücke mit Rasierklingen wurden in Oberhausen gefunden und zwar auf der Rothof-, Lessing-, Braunschweig-, Sachsen- und Preußenstraße.“ Stimmt das? Die Redaktion hakte bei Polizei, Ordnungsamt und Tierschutzverein nach.

Petra Barth, Vorsitzende des Oberhausener Tierschutzvereins, kann so einen Fall nicht bestätigen. „Die Gerüchteküche unter Hundehaltern brodelt immer sehr stark.“ Vermeintliche Augenzeugenberichte kursieren dann über mehrere Ecken durch die Stadt. „Aktuell ist mir so etwas nicht bekannt.“ Dennoch komme es immer wieder dazu, dass Hundehasser derartige Köder auslegen. „Das war vor einiger Zeit im Antoniepark und an den Ruhrwiesen der Fall“, so Barth.

Der Stadt liegen keine Meldungen vor

„Wenn der leiseste Verdacht besteht, dass der Hund etwas verschluckt hat, sollte man sofort zum Tierarzt gehen.“ Innere Blutungen könnten sonst unentdeckt bleiben. Barth fordert zudem dazu auf, immer darauf zu achten, was der eigene Hund macht. „Es ist sowohl Erziehungssache als auch Veranlagung. Durch gezieltes Training kann man eigentlich jeden Hund dazu bringen, nicht alles zu fressen, was er beim Gassi gehen findet“, erklärt sie. Und: „Wenn Oberhausener etwas Verdächtiges gesehen haben, sollten sie selbst nachschauen und es dem Ordnungsamt melden.“

Dort liegen aktuell keine Meldungen vor, wie Stadtsprecher Martin Berger mitteilt. Zwar gebe es immer mal wieder Fälle, in denen etwa Giftköder ausgelegt werden. Derzeit könne man davon aber nicht berichten. „Wir gehen natürlich jedem Hinweis nach“, so Berger.

Auch der Polizei wurde nichts gemeldet

Auch bei der Polizei weiß man nichts von präparierten Würsten. „An den genannten Straßen gab es keine gemeldeten Vorfälle“, so Sprecherin Monika Friske. „Es wurden auch keine Anzeigen, etwa wegen Tierquälerei, gestellt.“

Also spricht alles für einen schlechten Internetscherz, einen „Hoax“. Das Bild, das derzeit weiterverbreitet wird, stammt ursprünglich von der oberfränkischen Polizei. Im Städtchen Naila hatte ein Unbekannter Ende Januar mehrere präparierte Wurststücke ausgelegt. Ein Hund wurde eingeschläfert, da er sich schwer verletzte.