Hattingen. Hundebesitzer sollen besonders gut darauf achten, was ihre vierbeinigen Freunden fressen und trinken, wenn sie mit ihnen spazieren gehen.

Vor etwa zwei Wochen ging bei uns in der Redaktion eine Warnung vor Giftködern ein. Natürlich haben wir diese Warnung gleich am nächsten Tag an Sie, unsere Leserinnen und Leser, weitergeben. Wörtlich hieß es in der Mitteilung: „Die Stadt gibt eine Warnung der Polizei weiter. Im Bereich der Isenbergstraße in der Nähe des Campingplatzes und im Bereich „Am Deutschen“ sind Giftköder gefunden worden, die offensichtlich Hunden gelten.“ Die Rede war von Fleischwurststückchen, die vergiftet worden sein könnten. Stadt und Polizei empfahlen dringend, Hunde nur an der Leine auszuführen und darauf achtzugeben, dass die Tiere unterwegs weder Futter­brocken noch Flüssigkeit aufnehmen.

Bisher gab es keine weiteren Informationen, deshalb haben wir bei den zuständigen Stellen noch einmal nachgefragt. Bei der Hattinger Polizei ist vor etwa zwei Wochen eine Anzeige eingangen, weil in dem genannten Bereich ein Hund, dem es später schlecht ging, zuvor etwas gefressen oder geschluckt haben soll – das bestätigte Dietmar Trust von der Pressestelle der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Ermittlungen laufen noch

Doch viel mehr könne er derzeit nicht dazu sagen: „Die Ermittlungen laufen noch. Der Fall liegt jetzt bei der Kripo.“ Nur so viel: Der Hundebesitzer sei mit seinem Hund gleich zum Tierarzt gegangen, der dem Hund daraufhin ein Mittel gespritzt hat, was dazu geführt habe, dass der Hund sich erbricht. In dem Erbrochenen des Hundes hätten sich auch die besagten Fleischwurststückchen gefunden. Das Erbrochene sei eingefroren worden und könne also bei Bedarf jederzeit untersucht werden. Bisher sei das aber noch nicht geschehen.

Nach Informationen des Polizeipressesprechers hat der Hund überlebt. Ob eine Gefahr für andere Vierbeiner besteht, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar und vielleicht wird es das auch nie sein. „In den letzten zehn Jahren gab es in Hattingen nur einen Fall, in dem eindeutig Giftköder nachgewiesen werden konnten“, sagte am Montag Ingo Niemann aus der Pressestelle des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Elke Janßen (68) ist besorgt um ihren Hund, einen zwölfjährigen Border-Collie-Münsterländer-Mix. Denn, so Janßen: „Selbst wenn der Hund nur an der Leine geht, so schnell bin ich doch gar nicht, wie der etwas in seinen Mund nimmt.“ Erst letzte Woche war sie mit ihm an der Isenbergstraße spazieren. Dort habe sie Warnschilder gesehen, die sie auf die Giftköder-Gefahr aufmerksam gemacht hätten. Für die Hundebesitzerin ist klar: „Ich lasse ihn dort auf keinen Fall schnüffeln und allein laufen lassen würde ich ihn da sowieso nicht.“

Beate Pfützenreuter, Inhaberin des Gasthauses „Am Deutschen“, in dessen Nähe die besagten Wurststückchen gelegen haben sollen, hat selbst weder Schilder noch Köder gesehene, aber sie hat davon gehört: „Gäste, die auf dem Campingplatz waren, haben mir davon erzählt,“ sagt sie.

Giftköder sind nicht nur für Hunde gefährlich. Förster Thomas Janßen dazu: „Natürlich sind auch die fleischfressenden Wildtiere gefährdet.“ Doch wenn ihnen etwas zustößt, bemerke das keiner.

„Die sterben dann qualvoll im Wald“, so der Förster.