Langenberg. . In letzter Sekunde konnte ein Tierarzt der Hündin „Amelie“ das Leben retten. Jetzt befürchtet Familie Roelofsen, dass ihr vierbeiniger Freund in der Altstadt von Langenberg einen vergifteten Muffin fraß. Als die besorgten Hundehalter Hilfe bei der Polizei suchten, sagte man ihnen, man könne leider kaum etwas für sie tun.

Treibt in Langenbergs Altstadt ein Hundehasser sein Unwesen? Diese Befürchtung hat zumindest Margot Nitz-Roelofsen. Und es gibt einen guten Grund für ihren bösen Verdacht: Nur mit Mühe konnte ein Tierarzt am Wochenende „Amelie“, die Australian-Shep­herd-Hündin der Familie retten.

„Ich habe den Verdacht, dass es mit diesen Muffins zusammenhängen könnte, die überall an der Hauptstraße herum lagen“, erinnert sich die Langenbergern. Am Freitag Morgen war sie mit „Amelie“ vom Bürgerhaus zur VG unterwegs. „Vor mehreren Geschäften lagen diese Muffins herum“, berichtet Margot Nitz-Roelofsen. Vor Wäschemoden Kraaß an der Hauptstraße 79 habe ihre Hündin dann eines der verstreuten Gebäckteile aufgenommen und gefressen.

In die Mülltonne

„Ich habe mich noch bei der Ladeninhaberin entschuldigt, dass mein Hund den Muffin gefressen hat“, erzählt die Hundehalterin. Doch die Ladeninhaberin habe ihr gesagt, sie hätte das Gebäckstück, von dem sie überhaupt nicht wisse, woher es komme, ohnehin in die Mülltonne geworfen.

Das hatte man andernorts schon getan. Bei Frank Funkes „Weinwinkel“ auf der anderen Straßenseite. Und dort konnte Margot-Nitz-Roelofsen dann auch einen der Muffins als Beweisstück sichern – zwei Tage später, nachdem ihr Hund von einem Tierarzt offenbar in letzter Sekunde gerettet werden konnte.

Lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen

„Amelie hatte lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen, musste mehrere Infusionen bekommen“, so die Hundehalterin. 300 Euro kosteten sie die Tierarztbesuche – viel Geld, das der Hündin allerdings das Leben rettete.

„Ich habe zwar sofort gedacht, dass es mit dem Muffin zusammenhängen könnte, schließlich war unser Hund ja vorher kerngesund“, so Margot Nitz-Roelofsen. Dennoch habe sie das eigentlich für ausgeschlossen gehalten. „Aber als ich dann hörte, dass ein Hund im Haus von Wäschemoden Kraaß sich ebenfalls stark erbrochen hat, nachdem er einen Muffin gefressen oder dran geleckt hatte, wurde ich misstrauisch.“

Die Polizei muss zusehen

Doch als sie der Polizei den Muffin übergeben wollte, den Funkes aus der Mülltonne vor ihrem Weinwinkel hatten sicherstellen können, musste sie erfahren, dass eine amtliche Untersuchung des mutmaßlichen Giftköders nicht so ohne Weiteres möglich war. „Man sagte mir, ich müsste den Köder auf eigene Kosten untersuchen lassen – die Polizei könne das nicht veranlassen“, so Margot Nitz-Roelofsen.

„So eine Untersuchung kostet Tausende von Euro – die kann man auf den bloßen Verdacht, dass sich der Hund tatsächlich an einem solchen Muffin vergiftet hat, nicht veranlassen“, erklärt Ulrich Löhe, Pressesprecher der Polizei Mettmann. Dennoch rät er Hundehaltern, denen Ähnliches widerfahren ist, sich unbedingt zu melden. Er versprach: „Wir werden dieser Sache mit Sicherheit nachgehen.“