Oberhausen. Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier stellt die Kriminalitätsstatistik 2012 vor. 20 557 Straftaten und eine Aufklärungsquote von 57,3 Prozent
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist nach dem rasanten Anstieg im Jahr 2011 (858 Fälle) mit 831 im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Das erklärte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier, als sie am Montag im Polizeipräsidium die Kriminalstatistik 2012 vorstellte. Entgegen des Landestrends (Anstieg um 7,5 Prozent) sank die Zahl der Einbrüche damit in Oberhausen um 3,1 Prozent.
Die Oberhausener Polizei arbeitet nun daran, die Stadt für Einbrecher so unattraktiv wie möglich zu machen. „Wir haben den Wohnungseinbruch für fünf Jahre als Top-Thema festgeschrieben“, sagte Wittmeier. Im April will die Behörde Aktionen mit „großem Überraschungseffekt“ , „zusätzlichem Personal“ und „ganz anderen Ansätzen“ der Bekämpfung der Einbrecher starten, verdeutliche Uwe Mainz, Leiter der Kriminaldirektion. So soll es integrative Verkehrskontrollen von Verkehrspolizei und Kripo geben, denn „die Kriminalbeamten wissen noch viel besser, in welchen Autos Einbrecher sitzen könnten“, erklärte Wittmeier. Mit Hilfe des kompletten Paketes hofft die Polizei, nicht nur die Einbrecher zu verscheuchen, sondern auch Erkenntnisse über die Täterstruktur zu gewinnen. Denn die Aufklärungsquote in Sachen Wohnungseinbrüchen verbesserte sich zwar erneut von 19,9 im Jahr 2011 auf 21,1 Prozent 2012, aber bei den restlichen beinahe 80 Prozent blieben die Täter gesichtslos.
„Kriminalität ist männlich“
Übrigens haben viele Bürger schon selbst ihr Eigentum zusätzlich gesichert, so dass von den 831 Einbrüchen 301 u.a. an Sicherungsmaßnahmen scheiterten.
Neben den Wohnungseinbrüchen wird es zumindest in diesem wie bereits im vergangenen Jahr ein weiteres Top-Thema geben: den Taschendiebstahl, also den Diebstahl etwa von Portemonnaies aus Taschen. Nach einem sprunghaften Anstieg auf 694 Fälle im Jahr 2011 ging die Zahl 2012 bereits auf 631 zurück mit einer deutlich gestiegenen Aufklärungsquote von 17,4 Prozent (12,8).
Wenn es um Aufklärungsquoten geht, belegt das Präsidium Oberhausen überhaupt den ersten Platz aller Präsidien und den dritten der Polizeibehörden in NRW. Auf 57,3 Prozent brachten es die Oberhausener im Jahr 2012 (NRW: 49,1 Prozent). Aufzuklären gab es immerhin 20 557 Straftaten (20.299). Wobei nur in zwei Bereichen, der vorsätzlichen leichten Körperverletzung und dem Betrug, mehr Fälle gezählt wurden.
Wie Wittmeier erneut feststellte: Kriminalität ist männlich. Von den 8460 Tatverdächtigen waren 72,5 Prozent Männer. „Präventionsarbeit müsste bei der Frage ansetzen, warum Männer so viel stärker betroffen sind“, forderte die Polizeipräsidentin aus diesem Grund.