Kontrolleure schickten Stoag-Fahrgast trotz gültigen Tickets mehrmals aus der Bahn
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Oberhausen/Mülheim. Immer wieder hatte Stoag-Fahrgast Christian D. Probleme mit seinem Fahrschein. Obwohl der in Ordnung war, musste der Azubi aus Mülheim die Linie 112 im Vorjahr fast zehn Mal als vermeintlicher “Schwarzfahrer“ verlassen. Auch eine Bestätigung der Stoag hielt die Kontrolleure nicht auf.
„Fahrkarten bitte.“ Bei dem normalen Stoag-Fahrgast löst das Aufkreuzen von Kontrolleuren in Bus und Bahn gemeinhin keinen Angstschweiß aus. Schließlich hat man ja einen Fahrschein gelöst. Anders jedoch bei Christian D., und das, obwohl der Auszubildende immer ein bezahltes Ticket mit Chipkarte in der Tasche hat. Doch regelmäßig wenn er auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn überprüft wurde, zeigte das Kontrollgerät einen Fehler an: Ticket ungültig.
An die zehn Mal habe der junge Mülheimer im vergangenen Jahr deshalb früh morgens aus der Line 112 steigen müssen – mehr als nur ärgerlich, denn „ich muss um sieben Uhr bei meinem Ausbildungsbetrieb sein und komme immer wieder zu spät“, erzählt Christian D. genervt. Er weiß sich langsam einfach keinen Rat mehr. Bereits drei Mal hat er das Ticket sogar ersetzen lassen, in zwei Fällen auf eigene Kosten. Genützt hat es jedoch wenig, der Fehler tauchte auch danach wieder auf.
Und auch ein von der Stoag ausgestelltes Schreiben, das die Gültigkeit des Tickets bestätigen soll, findet im Ernstfall vor den Kontrolleuren keine Gnade, „die gucken nicht mal drauf“, erzählt der Azubi. Das könne ja jeder fälschen, bekommt er meist als Antwort mit auf dem Weg an die frische Luft. Manche Antworten seien allerdings auch unfreundlicher: Immer wieder als „Schwarzfahrer“ dazustehen, obwohl er ja ein bezahltes Ticket besitze, ärgert ihn am meisten. „Um ehrlich zu sein: Allmählich stinkt mir die Situation.“
Fehler bei den Lesegeräten?
Hinzu kommt der Aufwand für den Azubi: Erst am Freitag vor Weihnachten musste er wieder mal die Bahn verlassen, doch als er wenig später im Kundencenter der Stoag das Ticket prüfen ließ, war dort einfach kein Fehler zu finden. Ob der vielleicht bei den Lesegeräten der Kontrolleure liege? Man wolle sich bis Heiligabend um das Problem kümmern, hieße es. Gemeldet hat sich bei ihm dann aber doch niemand.
Was tun, wenn das Ticket Zicken macht? „Das Bestätigungsschreiben haben die Kollegen sicher gut gemeint“, findet die Pressesprecherin der Stoag, Sabine Müller, aber das sei letztlich keine vernünftige Lösung der Situation, und die Kontrolleure müssten sich nun einmal auf ihre Geräte verlassen, die jeden Tag mit neuen Daten bespielt und dabei geprüft würden. „Der Kunde braucht aber ein verlässliches funktionierendes Ticket“, hat Müller Verständnis für Christian D. Er soll nun kostenlos sein Ticket austauschen können. Der Auszubildende hofft sehr, dass der monatelange Ärger damit endlich vorbei ist.
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