Oberhausen. .

Trotz der bereits über ein Jahr andauernden Ermittlungen kann die Staatsanwaltschaft Düsseldorf im Fall „Sport Concept“, einem der spektakulärsten Kredit-Skandale Oberhausens, noch immer keine Ergebnisse vorlegen.

Die Stadtsparkasse Oberhausen hatte hier Darlehen in Höhe von 22 Millionen Euro abschreiben müssen. Weil die Ermittlungen „sehr auswertungsintensiv“ seien, so heißt es von der Staatsanwaltschaft, stockte die Behörde ihr Personal in diesem Fall sogar auf: Zwei Staatsanwälte statt regulär einem arbeiten nun mit zwei Wirtschaftsreferenten und einem Buchhalter an dem äußerst komplexen Fall.

Ermittlungen seit August 2011

In der Sache der insolventen Königshardter Sportartikelfirma Sport-Concept, der die Stadtsparkasse wohl trotz nicht ausreichender Sicherheiten über Jahre Millionenkredite gewährt hatte, ermitteln die Düsseldorfer Experten für Wirtschaftskriminalität seit August 2011 gegen zwei Privatmänner.

Dabei wird gegen ein Ex-Mitglied des Sparkassenvorstands der Vorwurf der Untreue geprüft. Gegen einen hiesigen Kaufmann wird wegen Betrugsverdachts ermittelt. Ebenfalls steht der Vorwurf der Insolvenzverschleppung im Raum. „Wir haben viele Geschäftsunterlagen zu sichten und weitere Zeugen zu vernehmen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Hohe Ansprüche gegen Beteiligte

Heftig streiten die ungeduldigen Gläubiger der Sport Concept GmbH über das Eigentum der noch vorhandenen Lagerbestände an Sportbekleidung. Das Insolvenzverfahren war im Sommer 2011 eröffnet worden, die Forderungen gegen Sport-Concept sollen sich auf über 30 Millionen Euro belaufen. Größter Gläubiger ist die Stadtsparkasse Oberhausen.

Im Insolvenzverfahren sollen nun Ansprüche gegen die Beteiligten von Sport-Concept geltend gemacht werden. So wird geprüft, für welche Leistung in den vergangenen Jahren einzelne Beraterhonorare von bis zu 50.000 Euro – im Monat – gezahlt worden sind.

Neues Sportartikel-Geschäft eröffnet

Die Sport Concept GmbH, 2003 gegründet, beschäftigte zuletzt rund 35 Mitarbeiter. Alleinige Gesellschafterin war die „Global Development Corp.“, an der Sport-Concept-Gründer Friedhelm Denne fünf Prozent hielt. Denne war ebenso Geschäftsführer der Sport-Tex GmbH mit zuletzt rund 30 Mitarbeitern, die unter anderem das Königshardter Geschäft „Sportlagerverkauf“ führte. Gegen Sport-Tex wurde nach einem Prozess das Insolvenzverfahren im Juni dieses Jahres eröffnet.

Am Standort des Sport-Lagerverkaufs hat übrigens kürzlich ein neues Sportartikel-Geschäft eröffnet. „Sport-Star“ heißt es, Inhaber ist Friedhelm Denne.

Im Juni 2011 wurden erstmals Einzelheiten zu dem 22 Mio Euro Kreditskandal bekannt. Anonym soll kurz darauf eine Rundum-Anzeige gegen alle beteiligten Parteien erstattet worden sein.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelte zuerst, gab den Fall aber im August an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ab, die eine Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität hat.