Oberhausen.
Im Haus Ripshorst versammelten sich am Samstagmorgen Kinder, ihre Eltern und interessierte Vogelfreunde sowie Mitglieder des Naturschutzbundes um unter dem Motto „Winterfütterung: Vogelfutter selbst gemacht“ Tontöpfe zu füllen und Meisen-Knödel zu formen. Nebenbei informiert der Nabu (Naturschutzbund Deutschland e.V.) darüber, was bei der Fütterung von Vögeln beachtet werden muss.
Gemisch aus Fett, Öl und Körnern
Stephanie und ihre jüngeren Geschwister Joy und Michael wagen sich vorerst nur langsam an den langen Basteltisch. Das Gemisch aus Fett, Ölen und Körnern ist ihnen nicht ganz geheuer. „Das ist matschig und es stinkt“, findet Stephanie. Die anfänglichen Bedenken verfliegen jedoch schnell. Emsig biegen die Kinder Drähte zurecht und füllen abwechselnd Körner, Rosinen und Öl in einen Plastikbecher. Wenn die Pampe schließlich hart ist, können sie den Plastikbecher entfernen und die Körnerstange in einen Baum hängen. Stephanie: „Ich finde es schön, dass die Vögel nachher etwas zu essen haben.“
Im Winter sei das auch besonders wichtig, erklärt Nabu-Vorsitzender Klaus Humpe: „Es ist zwar nicht erwiesen, dass die Tiere durch Winterfütterung am Leben gehalten werden, aber Vögel finden im Winter weniger Futter.“ Generell herrsche Uneinigkeit zwischen den Vogelexperten, ob das Füttern von Vögeln sinnvoll sei.
Kein Plastiknetz verwenden
„Manche gehen davon aus, dass man durchfüttern kann, andere sagen, dass die Natur das selbstständig reguliert.“ Der Vorsitzende rät dazu, vor allem in den kalten Wintertagen Vögeln etwas zum Knabbern anzubieten. Ornithologe Ekkehard Psotta weist auch darauf hin, dass man beim Aufhängen von Körnerstangen und Knödeln kein Plastiknetz verwenden sollte. „In den Netzen könnten sich die Vögel beim Festkrallen verhaken und sich ihre Krallen ausreißen.“
Keine Ambrosia-Samen
Kauft man Vogelfutter aus dem Handel, sollte man darauf achten, Futter ohne Ambrosia-Samen zu verwenden, denn die seien meistens in schlecht sortiertes Winterfutter eingearbeitet, erklärt Klaus Humpe. Deshalb machen die Kinder nun auch ihr eigenes Vogel-Menü. Die Freundinnen Joana und Lotta freuen sich auf den gefiederten Besuch im Garten. „Es ist schön anzusehen, wenn die Vögel zum Futter kommen.“