Oberhausen. . Die Temperaturen werden kälter und bevor der erste Frost kommt, sollte der Garten winterfest gemacht werden. Kleingärtner Werner Heider gibt wichtige Tipps für einen schönen Wintergarten, damit im Frühjahr bei den ersten Sonnenstrahlen auch die Tulpen und Narzissen wieder blühen.
Der Oktober hat uns mit sonnigen Tagen verwöhnt: Herbstliche Farbenspiele im Garten, die Blätter leuchten mal rot, mal golden, bevor sie gen Boden segeln. Jetzt wird’s allerdings ungemütlicher, die Temperaturen gehen in den Keller. Hier die wichtigsten Tipps, um den Garten winterfest zu machen.
Blumenzwiebeln setzen
Wer bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr blühende Tulpen, Narzissen und Krokusse im Garten haben will, muss jetzt die entsprechenden Zwiebeln einbuddeln. „Diese Planzen sind Frühblüher und brauchen die Kälte, um Triebe zu bekommen“, erklärt Werner Heider, Vorsitzender des Kleingartenvereins Heimaterde.
Raus mit Dahlien und Co.
Anders ist es bei frostempfindlichen Knollenpflanzen wie den Dahlien oder den Knollenbegonien. Die vertragen keine Minusgrade und müssen vor dem ersten Frost ausgegraben und kühl gelagert werden. „Die Knollen sind voller Feuchtigkeit – würden sie einfrieren, wären sie nach dem Auftauen völlig matschig.“
Laub harken
Bedecken die Blätter den Rasen, ist Laub harken angesagt – nur nicht zu viel: „Auf Beeten und unter Bäumen sollen die Blätter ruhig liegen bleiben. Manchen Pflanzen dient die Laubschicht als Wärmeabdeckung, andere brauchen Feuchtigkeit – und unter den Blättern bleibt der Boden eben schön feucht“, so Heider.Außerdem dienen die Laubberge Igeln als Winterquartier. Und „steril“ müsse auch der Rasen nicht sein. Der sollte vor dem ersten Frost aber unbedingt noch einmal gemäht werden. Bedeckt erst einmal eine Schneedecke den Rasen, werden lange Halme nach unten gedrückt: „So wird die gesamte Stelle vernichtet. Außerdem besteht die Gefahr, dass es unter der Schneedecke fault.“
Tipps für den Teich
Bis Ende Oktober kann man noch neue Fische in den Teich setzen – ab 10 Grad Wassertemperatur ist Schluss. Und auch Füttern ist unterhalb der 10-Grad-Grenze tabu. Denn der Stoffwechsel der Tiere verlangsamt sich, die Fische können nicht mehr so viel Nahrung aufnehmen.
So schön kann der Herbst sein
Ein sogenannter „Eisfreihalter“, ein Schwimmring aus Styropor, kann helfen, die Sauerstoffzufuhr im Teich aufrecht zu erhalten. „So können auch die Gase entweichen, die im Wasser entstehen – Fische leben ja darin und sondern auch Kot ab“, so Heider. Und auch die Wasserpumpe sollte im Winter unbedingt abgestellt werden.
Wasser abstellen
Vor dem ersten Frost sollte die Wasserzufuhr abgestellt und die Leitungen entleert werden. „Ansonsten friert das Wasser in den Leitungen und die Rohre platzen“, erklärt Gartenexperte Werner Heider.
Nistkästen säubern
Wer im Garten Nistkästen hat, sollte diese vor Wintereinbruch säubern, damit keine Parasiten die Kästchen befallen.
Vorsicht: Vogelhäuschen schon beim ersten Kälteeinbruch zu füllen, sei ein Fehler, so Heider. Vögel sollten erst bei extremer Kälte gefüttert werden, wenn alles mit Eis und Schnee bedeckt ist. „Die Natur regeneriert sich in Frostperioden: Kranke Vögel sterben weg, so verbreitet sich die Krankheit nicht weiter. Außerdem sollen die Tiere weiterhin selbst an mehreren Stellen nach Futter suchen – sonst verlernen sie das.“
Kübelpflanzen reinholen
Für empfindliche Kübelpflanzen wie Oleander, Mandelbäumchen oder Olivenbaum heißt es jetzt: Ab ins Winterquartier. Optimal ist der Hausflur: „Da ist es nicht zu warm, aber am Fenster noch sonnig genug“, erklärt Werner Heider. Vor allem Zitruspflanzen brauchen ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank. „Alle Pflanzen, die nicht einheimisch sind, sollten drinnen überwintern.“
Mit einem Vlies oder eine Jutesack kann man diejenigen Pflanzen schützen, die draußen bleiben – vor allem an den Wurzeln. „Wurzeln und frische Schnittstellen sind am empfindlichsten. Deshalb sollte man die Pflanzen jetzt nicht mehr zurückschneiden“, rät Heider.