Oberhausen. . 13 neue Beamte werden in Zukunft bei der Polizei in Oberhausen arbeiten und sorgen für eine deutliche Verjüngung der örtlichen Behörde. Eine wirkliche Entlastung wird es trotz der neuen Kollegen jedoch nicht geben. Grund dafür seien laut Gewerkschaft der Polizei Oberhausen die vielen Ruheständler.

Frischer Wind bei der Oberhausener Polizei. Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz und Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier begrüßen 13 neue Beamte. Trotz neuer Kollegen gibt es jedoch keine Entlastung für die Polizei. Volker Serve, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Oberhausen, berichtet von zahlreichen Überstunden, welche die Polizisten täglich leisten müssen. Daran würde sich nach Angaben der Polizei auch durch den Zuwachs nichts ändern.

Keine Entlastung für Polizisten

Neun Polizisten ließen sich nach Oberhausen versetzen. Die übrigen vier Beamten absolvierten erst kürzlich ihren Fachhochschulabschluss. Mehr Entlastung für die 464 Oberhausener Beamten werden sie jedoch nicht bringen. Denn wie Volker Serve anmerkt, ließen sich zukünftige Verluste, unter anderem aufgrund einer hohen Anzahl von Pensionierungen, kaum ausgleichen. Sogar Schlimmeres stünde bevor: „Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht positiv ändern, glaube ich nicht daran, dass wir den Personalstand halten können“, so Serve. „Wir sind eine relativ alte Behörde. Manche Kommissariate werden sich aufgrund der Pensionswelle halbieren.“

Zusätzliche Bürokräfte würden helfen - sind aber kaum drin

Das bestätigt auch ein Sprecher der Polizei. Sieben Beamte verlassen zeitgleich mit den neuen Polizisten die Oberhausener Behörde - die Pensionierungen nicht mitgerechnet. „Im Zeitraum von 2012 bis 2021 werden pro Jahr 14 Kollegen in den Ruhestand gehen. Eine weitere Arbeitsverdichtung mit höheren Belastungen sind die Folge“, berichtet Serve. Deswegen fordert die Gewerkschaft von den aktuell 1400 Stellen auf 1700 zu erhöhen.

Dem widerspricht jedoch SPD-Innenexperte Hans-Willi Körfges. Schon 1400 Polizisten seien ein Kraftakt. Durch den Einsatz von Bürokräften könnten jedoch Beamte entlastet werden, gibt er zu bedenken. Volker Serve schließt sich dieser Meinung zwar an, macht jedoch gleichzeitig auf die finanzielle Lage aufmerksam, weswegen sich zusätzliche Bürostellen kaum realisieren ließen: „In den letzten zehn Jahren wurden in NRW zwischen 400 und 500 Bürokräfte abgebaut.

Hohe Altersquote wird ausgeglichen

Trotz allem seien die neuen Polizisten in erster Linie eine Bereicherung für die Behörde, so Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. Der Großteil käme sogar aus Oberhausen. „Das sie nun hier arbeiten wollen, drückt die Verbundenheit zur Stadt aus.“ Auch viele Quereinsteiger finden sich in diesem Jahr unter den neuen Polizeibeamten wieder. Die 33-jährige Amela Gracic arbeitete als Verkäuferin, bevor sie sich zur Polizeikommissarin ausbilden ließ.

„Sie tragen zu einer Verjüngung der Behörde bei. Das ist dringend notwendig“, findet die Präsidentin. Auch ihr falle die überdurchschnittlich hohe Altersquote in den Kommissariaten auf. Besonders für den Wach- und Wechseldienst sei es daher förderlich, dass nun eine jüngere Generation nachrücke.

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