Oberhausen. Mindestens drei Oberhausener Facebook-Nutzer sind Opfer von Betrügern geworden. Unbekannte Täter legen gefälschte Profile an und bitten die Kontakte um einen Anruf. Hinter dem vermeintlichen Freund verbirgt sich dann eine kostenpflichtige Nummer. Die Polizei glaubt, dass es weitere Opfer gibt.
Die Oberhausener Polizei warnt Facebook-Nutzer vor Betrugsversuchen. Offenbar treiben momentan professionelle Betrüger ihr Unwesen in dem sozialen Netzwerk. Sie erstellen Dubletten vorhandener Profile, schicken den Freunden des Originals ihrerseits Freundschafts-Anfragen. Dann fordern sie die "Freunde" dazu auf, eine bestimmte Nummer anzurufen. Je nach Verbindungslänge entstehen Kosten von bis zu 50 Euro.
Ein 29 Jahre alter Mann hatte sich am Mittwoch an die Oberhausener Polizei gewandt. Er hatte einen Klon seines Profils entdeckt, für das die Täter offenbar sein Foto heruntergeladen und Informationen kopiert hatten. Das "Fake-Profil" sah dem Original also zum Verwechseln ähnlich. Von dort aus fügten Unbekannte seine gesamte Freundesliste neu hinzu und baten um Anrufe. Wer die spezielle Nummer anrief, von dessen Handy wurde sofort Geld abgebucht.
Drei Fälle von Facebook-Abzocke allein in Oberhausen bekannt
Betrüger, die derartige Abzocke-Maschen benutzen, verwenden zumeist ein Abbuchungsverfahren. Dagegen rechtlich vorzugehen, ist schwierig - bei unbekannten Tätern erst recht.
Allein in Oberhausen sind laut Polizei drei solcher Fälle bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt. "Schließlich ist Facebook weltweit zugänglich", sagte ein Polizeisprecher gegenüber der WAZ Mediengruppe. Eine Zusammenarbeit der Polizei mit Facebook sei angedacht, um Betrugsfälle gemeinsam zu verhindern.
Wie Facebook-Nutzer sich vor Betrügern schützen können
Die Beamten empfehlen, die Informationen auf dem eigenen Profil nur für Freunde oder sich selbst einsehbar zu machen. Wer auf sein Profil geht und auf "Information bearbeiten" klickt, kann die Privatsphäre-Einstellungen anpassen. "Grundsätzlich sollte man sich auf Facebook nicht zu sehr offenbaren", sagte der Polizeisprecher. "Damit macht man es Betrügern zu leicht."
Die Polizei rät auch zur Vorsicht bei Freundschafts-Anfragen von unbekannten Personen oder Bekannten, die bereits in der Kontaktliste stehen. "Wenn einer Ihrer Freunde auf einmal eine Telefonnummer schickt, kontaktieren Sie den vermeintlichen Freund über das ursprüngliche Profil", empfiehlt die Polizei.