Razzia und Festnahmen nach Schüssen auf Bandido-Wohnung
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Mülheim/Oberhausen. . Am Dienstagmorgen hat die Polizei bei einem Großeinsatz in Mülheim drei Männer festgenommen. Sie sollen am 22. Januar die Schüsse auf ein Haus in Oberhausen abgefeuert haben, in dem ein Bandidos-Mitglied lebt. Die Verdächtigen schweigen – und sind bereits wieder auf freiem Fuß.
Mit einem Großaufgebot hat die Polizei Oberhausen am frühen Dienstagmorgen fünf Wohnungen in Mülheim durchsucht und drei Männer festgenommen. Sie sollen am 22. Januar auf das Haus an der Oberhausener Christian-Steger-Straße 25 geschossen haben, in dem ein Mitglied des dortigen Bandidos-Chapters wohnt.
Die fünf Schüsse waren in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 3.50 Uhr gefallen. Eine Kugel durchschlug eine Rolllade der Wohnung im ersten Geschoss, zwei Projektile durchbrachen die Schaufensterscheibe des Fahrradgeschäftes „Little John Bikes“ direkt darunter. Über dem Laden wohnt das Bandidos-Mitglied. Die Polizei hatte den Anschlag „aus ermittlungstaktischen Gründen“ zunächst nicht gemeldet.
50 Polizisten und zwei Diensthunde im Einsatz
Die am Dienstag gegen 6 Uhr in Mülheim festgenommen Männer sind zwischen 21 und 24 Jahre alt. Der Duisburger Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch „kann nichts dazu sagen“, ob die Verdächtigen Mitglieder oder Unterstützer der Hells Angels sind – ob ihre Tat also ein weiteres Kapitel im wieder entbrannten Rocker-Krieg der beiden Gruppen ist. „Wir ermitteln wegen Verstößen gegen das Waffengesetz“, so Nowotsch. Ob die Täter nun Mitglied einer Rockerbande seien oder nicht: „Bestraft würde die Tat gleich.“
Bei der Durchsuchungsaktion in Mülheim waren 50 Polizisten und zwei Diensthunde im Einsatz. Die Beamten stellten mehrere „Gegenstände“ sicher. Die Auswertung dauere noch an. Bereits am Dienstagmittag waren die weiterhin Verdächtigen aber wieder auf freiem Fuß. Wie Oberstaatsanwalt Nowotsch sagte, verweigerten die Männer die Aussage. „Sie sagen nichts.“
Polizeichefin fand Bandidos-Ansiedlung harmlos
Nachdem die Bandidos 2011 ihr Quartier an der Oberhausener Marktstraße, direkt in der City, eröffnet hatten, stellte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier die Ansiedlung insgesamt als harmlos dar. Damals, vor der neuerlichen Eskalation der Auseinandersetzungen, sagte sie: „Es hat kein verstärktes Aufkommen von Straftaten gegeben, meistens sind die Bandidos in ihrer Umgebung sehr friedlich. Sie haben kein Interesse, dass sie auffällig werden. Wir haben aber die Gruppe im Blick.“
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