Oberhausener Gremien beschäftigen sich mit Bandidos
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Oberhausen.
Er könne sich schönere Schlagzeilen für die Marktstraße vorstellen als diese: „Polizei befürchtet Rocker-Kampf in der City“. So reagierte Citymanager Franz Muckel auf die Berichte über die Situation am Bandido-Treff an der oberen Marktstraße und die Nachricht, dass sich die Polizei auf eine Eskalation im Milieu einstellt. Die Händler an der Einkaufsstraße in der Oberhausener Mitte scheinen aber ruhig zu bleiben, „es hat mich noch keiner darauf angesprochen“, so Muckel, der die Situation jetzt zumindest als „irritierend“ empfindet.
Die stärkere Präsenz der Polizei mit verschärften Personalkontrollen vor dem Bandido-Treff hat Ordnungsdezernent Frank Motschull (SPD) ausdrücklich begrüßt. „Die Einschätzung der Sicherheitslage hat sich durch die Ereignisse des vergangenen Wochenendes stark geändert“, sagt Motschull. „Ich verstehe die Unruhe und Sorgen der Anwohner. Die Gefahr geht aber nicht von den hier ansässigen Bandidos-Mitgliedern aus, sondern von den anderen Rockergruppen.“
Schlägerei zwischen Rockern
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Gelassen reagierte Motschull auf die Nachricht, dass ein Bandido-Mitglied nun die Hälfte der Bordellhäuser im Rotlichtbezirk kontrolliert. „Eine Gefährdung der Sicherheit sehe ich dadurch nicht. Auch früher gehörten einem Eigentümer mehrere Häuser.“
Das Problem geht über die Stadtgrenzen hinaus
Der Polizeibeirat, dem Kommunalpolitiker angehören, wird in der nächsten Woche von der Polizei über die Sachlage informiert. Auch in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 6. Februar steht das Thema Bandidos auf der Tagesordnung.
„Das Problem geht über die Ebene von Oberhausen hinaus“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Es gehe nicht darum, örtliche Auffälligkeiten zu beurteilen, sondern die Strategie der Vereinigung, um dann grundsätzlich dagegen vorzugehen. „Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rockerbanden“ sind denn auch Thema in der Sitzung des Innenausschusses des NRW-Landtags am 2. Februar. Dennoch: „Wir sollten nicht in Panik verfallen, das ist sachlich nicht angemessen“, so Wolfgang Große Brömer.
Dass „die Bandidos jetzt nicht Fahrt aufnehmen“, hofft auch FDP-Ratsmitglied Regina Boos. Die Polizei sei aber gut aufgestellt.
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