Oberhausen.
Offene Straßenschlacht mit Eisenstangen zwischen den verfeindeten Rockerclubs Hells Angels und Bandidos in Mönchengladbach, Handgranaten-Explosion im Hertener Bandido-Heim, Schüsse auf eine Bandido-Wohnung in der Oberhausener City - jetzt richtet sich die örtliche Polizei auf Eskalationen im Milieu ein.
Die Einschätzung, der Treff des 2009 neu gegründeten Bandido-Chapters an der oberen Marktstraße 188 sei unauffällig und harmlos, hat die Polizei-Spitze angesichts der jüngsten Ereignisse korrigiert. Es gelte nun „kriegerische Handlungen“ zu verhindern, die Bandidos-Mitglieder des Chapters und die Bevölkerung zu schützen, heißt es von erfahrenen Polizisten.
„Wir sind gut vorbereitet, wir lassen uns nicht überrollen, wir geben klare Signale“, zeigt sich Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier gewappnet.
"Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken"
Die Oberhausener Polizei hat ihre Präsenz an der Marktstraße deutlich ausgebaut. Täglich demonstriert die Polizei Stärke, an besonderen Tagen wie dem Vereinstreffen der Rocker am Mittwoch abend mit vier bis sechs Streifenwagen. Dabei werden die Personalien der Teilnehmer der Bandidos aufgenommen. „Wir müssen nach den Geschehnissen des letzten Wochenendes das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken“, meint die Polizei.
Denn an der oberen Marktstraße schauen Bewohner und Passanten mit Sorgen auf die Hinterhof-Einfahrt der von den Bandidos gemieteten Räume. Diese richten sich offensichtlich auf Angriffe ihrer Rockergegner ein: Sie haben das Rolltor heruntergelassen und Wachleute positioniert, die ihre Leute nur nach intensiver Kontrolle hereinlassen. Die Wachmänner haben sich vermummt und Baseballschläger in der Hand - ein bedrohlich aussehendes Szenario.
Unterdessen wurde bekannt, dass ein höheres Bandido-Mitglied des Chapter Oberhausen sechs Bordell-Häuser im Oberhausener Rotlichtbezirk Flaßhofstraße gekauft hat. Zuvor hatte er nur zwei Häuser betrieben. Damit hat dieses Bandido-Mitglied nun knapp die Hälfte der Bordell-Zimmer im Rotlichtviertel unter Kontrolle.
Schlägerei zwischen Rockern