Oberhausen. .
Patientinnen des Brustzentrums Mülheim/Oberhausen, zu dem das Evangelische Krankenhaus (EKO) gehört, und der Helios St.-Elisabeth-Klinik können aufatmen: Beide Krankenhäuser bestätigten, keine Implantate der französischen Firma PIP bei Brustrekonstruktionen oder kosmetischen Eingriffen verwendet zu haben. Dr. Frank Gruner, Chefarzt der Klinik für plastische Chirurgie der Katholischen Kliniken, war urlaubsbedingt nicht zu erreichen.
Von Seiten der Helios-Gruppe heißt es: „Seit 2010 sind im St.-Elisabeth-Krankenhaus diese Operationen möglich. Die als gefährlich geltenden Brustimplantate wurden nicht eingesetzt.“
Auch im Brustzentrum des EKO kamen diese nicht zum Einsatz. Anke Pollmanns, Oberärztin im EKO und stellvertretende Leiterin des Brustzentrums, hat seit knapp 20 Jahren den Überblick: „Ich habe immer ein Register geführt, in dem ich die Hersteller der verwendeten Silikonprothesen dokumentiert habe.“
Anke Pollmanns arbeitete zunächst 18 Jahre in der Mülheimer Klinik, dann in Oberhausen. Sie versichert: „Wir beziehen nur Prothesen der Firmen Allergan oder Polytech.“ Allergan ist ursprünglich eine irische Firma (hieß vormals McGhan, dann Inamed), sie hat ihren Sitz aber heute in Kalifornien. Polytech ist eine deutsche Firma.
„Wenn Sie einen dieser Namen in ihrem Prothesen-Pass finden, können Sie beruhigt sein“, beteuert Pollmanns. Diese Unternehmen folgen strengsten Auflagen. Sollte der Pass abhanden gekommen sein, finden sich die Informationen auch in der Krankenakte und können auf Nachfrage mitgeteilt werden.
Anfragen besorgter Patientinnen häufen sich
Solche und ähnliche Anfragen besorgter Patientinnen erhält Pollmanns momentan zwei- bis fünfmal pro Tag. Patienten-Aufklärung sei gerade jetzt enorm wichtig. Auch in Gesprächen mit Patientinnen, denen ein Brusteingriff noch bevorstehe, gehe sie das Thema „aktiv an“. Nur so könne das Vertrauen gewahrt werden.
Zur Vorbeugung rät die Oberärztin, die Implantate jedes halbe Jahr kontrollieren zu lassen. „Das geht auch beim Frauenarzt“, sagt Pollmanns.
Insgesamt werden im Brustzentrum jährlich 30 bis 40 Implantate allein nach Brustkrebsoperationen eingesetzt.