Hattingen.

Der Skandal hat seine Ursache darin, dass Brustimplantate nicht aus medizinischem Kunststoff bestehen , sondern aus industrieller Dichtungsmasse. Der Mühlheimer Chemikalienhändler Brenntag lieferte das Material (Baysilone) an die französische Firma Poly Implant Prothese (PIP).

Wie ist die Situation hier?

Es ist unwahrscheinlich, dass in Hattingen die gefährlichen Brustimplantate eingesetzt wurden, meistens kommt dies nur bei Billiganbietern vor. Ich habe diese Implantate nicht verwendet.

Was raten Sie Betroffenen?

In dem Implantat-Ausweis kann man nachsehen, von welcher Firma die Implantate stammen. Wenn dort der Name PIP steht, sollten die Implantate auf jeden Fall gewechselt werden. Es besteht Gefahr, dass sie aufreißen. Anscheinend können diese Brustimplantate dann Krebs verursachen. Manche merken nicht, wenn Implantate platzen. Ein schlechtes Zeichen ist, wenn die Brust sich weicher anfühlt; vergleichbar mit einem Ballon, der Luft verloren hat. Ich denke, die Krankenkassen tragen höchstens die Kosten für das Entfernen der gefährlichen Implantate. Nur aus ästhetischen Gründen werden die Krankenkassen aber wahrscheinlich nicht die Kosten für eine erneute Brustvergrößerung bezahlen.

Wie kam es zum Skandal?

Es ist eindeutig, dass man Geld sparen wollte. Die Implantate sind nämlich fast halb so billig wie die Implantate der Marktführer. Vor einer Brustvergrößerung sollte man sich beim Arzt genau über die Implantate informieren.