Oberhausen. . Die Heimreise des auf einem Parkplatz in Oberhausen gestrandeten Bulgaren Miho Sabevs ist sicher. Weihnachten darf er zu Hause ankommen. Die evangelische Kirchengemeinte Holten-Sterkrade finanziert ihm die Heimfahrt.

Der in Oberhausen gestrandete Bulgare Miho Sabev (50) ist gerettet. Die evangelische Kirchengemeinde Holten-Sterkrade finanziert dem Mann die Heimreise aus dem Diakonie-Topf. 120 Euro kostet die Fahrt im Bus nach Sofia. Viel Geld für einen Menschen, der nichts mehr besitzt außer einem kaputten Auto.

Die Geschichte Miho Sabevs, der auf dem Weg von einer Arbeitsstelle in Schwerin zu einem neuen Arbeitsplatz in Luxemburg mit seinem defekten Auto auf einem Parkplatz an der A3 liegen blieb und seitdem dort in dem Pkw wohnt, hat die Oberhausener bewegt. „Der Artikel in der WAZ hat was los getreten“, sagt Anke Gryszka, die sich um Miho Sabev kümmert. Auf einmal meldeten sich alle möglichen Bürger, die helfen wollten, Leute brächten dem Bulgaren Essen. Auch in der WAZ-Redaktion fragten Menschen nach, wie sie den 50-Jährigen unterstützen könnten.

"Advent heißt nach Hause kommen"

Den entscheidenden Schritt tat Pfarrerin Christiane Wilms. „Wir haben noch etwas Geld in der Diakoniekasse und uns überlegt, ob wir da nicht helfen können“, sagt Wilms. Das Geld, das Gemeindeglieder in Gottesdiensten spenden, sei für Bedürftige bestimmt. Wilms: „Wir sind froh, dass wir so einen Topf haben, aus dem wir uns bedienen dürfen.“ Niemand sonst, nicht einmal die bulgarische Botschaft, hatte dem Mann helfen können.

„Advent heißt nach Hause kommen“, sagt die Pfarrerin. Und so erhält der lateinische Begriff „Adventus“ (Ankunft), der die Ankunft Jesu meint, für Miho Sabev eine ganz besondere Bedeutung. Nach beinahe 14 hoffnungslosen Tagen auf einem Parkplatz in einem fremden Land kann er nun endlich nach Hause reisen.

Weihnachten zu Hause

„Am 23. Dezember bringe ich ihn morgens nach Essen“, sagt Anke Gryszka. Von dort fährt ein Bus nach Sofia. Bis zu Sabevs Heimatstadt sind es dann immer noch 300 Kilometer. Deshalb würde sich Gryszka über weitere Spenden und Proviant für Miho Sabev freuen, der nun mit Hilfe der Oberhausener Weihnachten zu Hause ankommen wird.