Oberhausen. . Ehemalige Unterkünfte für Menschen in Not verkommen in Oberhausen und ärgern die Anwohner. Wie es scheint, tut sich nun aber mancherorts etwas. Die letzten Schandflecken an der Wohnsiedlung Unterbruch sollen zum Beispiel sozialem Wohnungsbau weichen.

Mit Graffiti haben sich zahlreiche Sprayer an den Wänden verewigt, die Fenster sind eingeschmissen, die Türen vernagelt und auf den Wegen der Außenanlage haben Unbekannte Müll abgelegt. Ein trauriges Bild, das die ehemalige Obdachlosenunterkunft an der Jagdstraße abgibt.

Und das nun schon seit mehreren Jahren. Der Anblick des Gebäudes, das direkt an der Stadtgrenze zu Essen liegt, ist im Stadtgebiet aber kein Einzelfall. Auch ähnliche Gebäude an der Einbleckstraße im Stadtteil Borbeck oder am Rehmer in Alstaden fristen ein trostloses Dasein. Jedoch: Für einige gibt es Lichtblicke, wie Bau- und Planungsdezernent Peter Klunk mitteilt. Nicht sofort, aber immerhin: "Gespräche und Planungen laufen."

Brände und Vermüllung

Im Fall des Gebäudes an der Jagdstraße, in dem bis 2006 in zwei Gebäudekomplexen Obdachlose von der Stadt untergebracht waren, allerdings wohl eher weniger. Nachdem das Grundstück lange menschenleer war, gab es zwei Optionen: Abreißen und das Areal in eine Grünanlage umwandeln, oder an einen Investor verkaufen. "Der Rat der Stadt hat seinerzeit dann beschlossen, das Grundstück an einen Investor zu verkaufen", so Klunk. Seither ist hier allerdings wenig passiert. Außer einiger Brände und einer stetigen Vermüllung. Der neue Eigentümer wollte ein Konzept entwickeln, wie er die Gebäude künftig nutzen wolle, so Klunk. Womöglich sogar sanieren. Konkretes habe er bislang aber auch nicht gehört.

Ganz im Gegensatz zum Gelände der ehemaligen Uniformfabrik am Rehmer, dort wo die Stadt bis vor wenigen Jahren ein Übergangsheim betrieb. Dort könnte künftig etwas passieren. Denn das Grundstück werde derzeit von seinem Eigentümer, in Absprache mit der Stadt, überplant. "Der alte Bebauungsplan sah vor, hier neuen Wohnraum entstehen zu lassen", so Klunk.

Platz für Einzelhandel

Ein Vorhaben, von dem man wohl abgekommen sei. "Nun verfestigt sich die Idee, hier ein Einzel- und Dienstleistungszentrum entstehen zu lassen.“ Investoren für dieses Vorhaben gäbe es sogar bereits.

Auch das Wohnheim Unterbruch ist im Umbruch. Ein Teil des Gebäudekomplexes ist in den vergangenen Jahren bereits gewichen. Der soziale Ring Rhein Ruhr hat hier Alten- und Pflegewohnungen, das Haus Buschkämpen, errichtet. Wie es scheint, werden hier auch schon bald – wenn die Banken mitspielen – die letzten Schandflecken in der Wohnsiedlung, zwei gelbe Häuser an der Einbleckstraße/Ecke Ripshorster Straße, weichen. "Wir haben vor, das Grundstück zu erwerben, die Gebäude abzureißen und dann hier sozialen Wohnungsbau zu betreiben", so Hans-Dieter Ringelings vom sozialen Ring Rhein Ruhr zu dessen Plänen. Einen konkreten Zeitpunkt konnte Ringelings aber auch nicht nennen. Nur so viel: "Wir sind kurz vor Vertragsabschluss."