Auch wenn das viele Grün in Borbeck auf den ersten Blick einladend wirken mag, an vielen Stellen wird der gute Eindruck der Flächen zwischen Hausmannsfeld und Ripshorst getrübt.

Ob die heruntergekommenen ehemaligen Notwohnungen an der Jadgstraße, nicht fertig gestellte oder kaputte Brücken im Bahnbereich, der Schrottplatz am alten Güterbahnhof oder die Altenwohnungen an der Ripshorster Straße – es liegt einiges im Argen. Gleich mehrere Gründe sahen CDU und FDP am Mittwoch für einen „kommunalpolitischen Rundgang”.

Der begann nicht ohne Hintergedanken an den ehemaligen Notwohnungen an der Jagdstraße. Die sind völlig heruntergekommen und zerstört. An vielen Stellen liegen Trümmer herum und die Auswirkungen des nicht lange zurückliegenden Brandes sind an den dunklen Rußspuren noch deutlich sichtbar.

In Zeiten kommunalpolitischen Wahlkampfes erhebt die CDU klare Forderungen. Dass sich an der Jagdstraße nichts tue, sei ein „Synonym für den derzeitigen Umgang mit den Vorgaben durch die Haushaltskonsolidierung”, sagte OB-Kandidat Dirk Buttler. Man dürfe deshalb „nicht jegliche Stadtentwicklung aufgeben.” Zugunsten des Grünstreifens müssten die Gebäude auf jeden Fall abgerissen werden. „Hier zu bauen, wäre ein weiterer Fehler”, stellte Buttler klar. Wer das anders sehe, den „fordere ich auf, hierhin zu fahren und sich selbst ein Bild zu machen.”

Die Anwohner sind ebenfalls für einen Abriss der ehemaligen Notwohnungen. „Darüber wäre die ganze Siedlung froh”, ist sich Rotraud Heck sicher. Sie habe mittlerweile Angst, durch dieses Gebiet zu gehen. Dabei sei sie früher noch mit ihrem Enkel zum nahen Spielplatz gegangen. Doch jetzt habe sie gerade im Dunkeln ein „ungutes Gefühl”. Zum Sport fahre sie deshalb lieber mit dem Auto.

Fast hätte sie sich schon im Rahmen der „Schmuddelecken”-Aktion gemeldet. „Doch ich dachte, wenn einer anruft, tut sich nix”, sagt Rotraud Heck. AE