Oberhausen. . Obwohl es in absehbarer Zeit ein Überangebot an Wohnungen in Oberhausen geben werde, seien es die falschen. Was es brauche, sei Wohnraum für lebenslanges Wohnen - auch Rückbau dürfe kein Tabuthema sein, sagt der GWG-Vorsitzender Olaf Rabsilb.

Was Eigenheime und den Wettbewerb der Städte um junge Familien angeht, gibt sich Planungsdezernent Peter Klunk zurückhaltend. „Immer neue Baugebiete auszuweisen, ist nicht zielführend. Wir wollen dosiert Angebote in die Stadt geben, aber kein Überangebot schaffen.“

Gravierender sind die Konsequenzen des demografischen Wandels wohl ohnehin für den Wohnungsmarkt. „Sich darauf einzustellen, ist für die Wohnungswirtschaft derzeit die Hauptaufgabe schlechthin“, sagt Olaf Rabsilber, geschäftsführender Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Sterkrade. Angesichts von aktuell insgesamt rund 100.000 Wohnungen in Oberhausen werde es in absehbarer Zeit ein Überangebot geben.

Zu viele falsche Wohnungen

Und nicht nur sind zu viele Wohnungen da – es sind meist auch noch die falschen: „Man muss jetzt Wohnraum schaffen, in dem theoretisch lebenslanges Wohnen möglich ist.“ Wo in den 3000 Wohnungen der GWG Sterkrade entsprechende Anpassungen möglich sind, setze man diese um. „Aber auch der Rückbau soll kein Tabuthema sein. Das Schlimmste für die Stadt wäre, wenn nicht mehr zeitgemäßer Wohnraum rumsteht und vergammelt.“

An der Luchs- und der Dachsstraße hat die GWG Sterkrade jüngst bereits Hochhäuser abreißen lassen. Weitere Dezimierungen des Bestands seien derzeit nicht geplant. „Es wird vielleicht eine kleine Verringerung geben, vor allem aber eine andere Qualität.“ Dazu zählt nicht zuletzt, dass man neben Wohnraum zunehmend auch Dienstleistungen etwa im Bereich Pflege und Versorgung anbietet. Die GWG Sterkrade arbeitet deshalb bereits seit längerem mit der Arbeiterwohlfahrt zusammen.