Oberhausen. 25 Impfstraßen, 150 Mitarbeiter: Das riesige Impfzentrum in der Arena Oberhausen ist aufgebaut worden. Sogar Bürger aus Bayern buchen Termine.

Die Rollwagen rattern durch die Halle. Der Innenraum der Arena Oberhausen verwandelt sich nach und nach in ein Labyrinth aus Stellwänden und einzelnen Kabinen. Das riesige Impfzentrum mit 25 parallel betriebenen Impfstraßen ist in der Nacht zu Donnerstag aufgebaut worden.

150 hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter helfen mit, damit am Sonntag, 19. Dezember, zwischen 10 und 18 Uhr bis zu 5000 Menschen ab zwölf Jahren den wichtigen Stich gegen das Corona-Virus erhalten können. Eine einmalige und zugleich aufwendige Aktion: 25 Impfärzte verteilen Erst- , Zweit- und Booster-Impfungen.

Die Hürde für Impfwillige liegt niedrig: Voraussetzung ist ein Termin, der über das Internet (https://termine.oberhausen.de) gebucht wird. Für die Auswahl der Zeitfenster muss dort der Reiter „Sonderimpfaktion Ärmel hochkrempeln - Oberhausen gegen Corona“ angeklickt werden.

Impfen in Oberhausen: Knapp die Hälfte der Termine ist reserviert

„Bis zum frühen Mittwochabend sind 2234 Termin reserviert worden“, sagt Michael Jehn, Leiter des Krisenstabs der Stadt Oberhausen. „Einzelne Buchungen stammen sogar aus Bayern - etwa aus München und Fürth.“ Der große Impftag entfaltet Strahlkraft. Etwa die Hälfte der Impfreservierungen stammt aus Oberhausen, der Rest sind Auswärtige. Den größten Anteil haben daran Bürger aus der Nachbarstadt Essen.

25 Impfungen wollen die Macher pro Impfstraße in der Stunde schaffen. Das ergibt mit allen Impfkabinen am Ende die Zahl von 5000 Stichen. Verimpft wird überwiegend das mRNA-Vakzin von Moderna - sowie der Impfstoff von Biontech-Pfizer.

Wie zuletzt im geschlossenen Impfzentrum in der Willy-Jürissen-Halle stehen auch in der Arena Stühle für eine 15-minütige Ruhephase bereit. Und das alles in der beeindruckenden Kulisse der sonst 12.700 Fans fassenden Konzerthalle. Die natürlich leeren Zuschauerränge rahmen den Innenraum samt der 25 Impfstraßen.

Impfen in Oberhausen: Arena-Eingang liegt an der Straße Alte Walz

Die Termine seien so getaktet, dass es zu keinen sonderlich langen Wartezeiten kommen soll, sagen die Organisatoren. An 30 Terminals werden Daten der Impfwilligen aufgenommen. Der Eingang befindet sich an der Straße „Alte Walz“. Diesen dürften Nutzer des Corona-Schnelltestzentrums noch gut kennen. Bei Konzerten gelangen Fans hier in den Zuschauer-Innenraum.

Nach der Impfung geht es an der gegenüberliegenden Seite aus der Halle heraus. Der Ausgang befindet sich am Spazierweg zwischen den Arena-Kassen und Parkhaus 8 (Arenastraße). Er dient sonst als Backstage-Zugang.

Impfen in Oberhausen: Viele helfende Hände bei kurzer Vorbereitung

„Der Weg aus der Pandemie ist das Impfen“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz, der sich beim Aufbau ein Bild von der Dimension machte. Die Idee sei vor wenigen Wochen im Rathaus entstanden. Man habe mit der Unterstützung von Feuerwehr, freiwilliger Feuerwehr, THW sowie der Hilfsorganisationen in kürzester Zeit an einer Umsetzung gearbeitet. Schon beim Aufbau sind Uniformen von Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und DLRG zu sehen.

Wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen, sehe man auch am aktuellen Infektionsgeschehen. Bei einem siebenjährigen Kind der Liricher Wunderschule war in Oberhausen erstmals die neue Omikron-Variante des Virus festgestellt worden. Die Grundschule wurde nach weiteren Corona-Fällen vorübergehend geschlossen.

Für den Impftag in der König-Pilsener-Arena (künftig: Rudolf-Weber-Arena) am Sonntag, 19. Dezember, sind weiterhin Termine verfügbar.

>>> Booster-Impfung nach vier Monaten Abstand möglich

Die vom Land NRW kommunizierten verkürzten Abstände zwischen Zweit- und Boosterimpfung hatten bei vielen Bürgern für Verwirrung gesorgt. Erst war von vier Wochen, dann vier Monaten als Mindestabstand die Rede.

Die Stadt Oberhausen stellte für die städtischen Impfstellen klar: „Personen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliegt, sind nicht zurückzuweisen und ebenfalls zu impfen – sofern ein Mindestabstand von vier Monaten erreicht ist.“ Auch in der Arena Oberhausen ist eine Impfung nach mindestens vier Monaten Abstand also möglich.

Der sehr kurze Vier-Wochen-Abstand gelte dagegen nur für immundefiziente Personen, bei denen eine stark verminderte Impfantwort erwartet wird.