Oberhausen. Die ersten Bürger haben sich im Schnelltestzentrum in der Arena Oberhausen auf das Coronavirus testen lassen. Diese Stationen werden absolviert.
Normalerweise tragen sie Plakate in der Hand, kommen selten allein und freuen sich auf vergnügte Stunden: Treue Fans kennen den Seiteneingang an der Straße Alte Walz, um vor Musik-Konzerten in den Innenraum der König-Pilsener-Arena zu gelangen. Seit Donnerstag wirkt die Szenerie am bulligen Stahltor jedoch wie ausgewechselt. Und sie ist oft geprägt von Unsicherheit. Von hier aus gelangen Besucher nämlich in das neue Corona-Schnelltestzentrum in Oberhausen.
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Ein bisschen unbehaglich wirkt es schon, wenn man den langgezogenen Gang hinunterläuft und die vier Kabinen sieht, in denen die Bürger nacheinander getestet werden. Das Personal trägt Ganzkörperanzüge, muss medizinisch geschult sein. Dort führen sie einen dünnen Abstrichstreifen durch den Mund in den Körper. Die Probe wird an der Rachenwand entnommen. „Etwas unangenehm kann das manchmal sein“, sagen sie an der Station für die Antigentests. „Der Vorgang dauert aber nicht lange.“
Corona-Schnelltestzentrum: Boxen zwischen weißen Wänden
Dicht zusammenstehen, nein, das darf hier keiner. Darum müssen sich Schnelltest-Nutzer vorher über die Internetplattform www.meincoronaschnelltest.de einen festen Termin geben lassen. Telefonisch geht das nicht.
Pünktlich soll man sein. Nicht zu früh, nicht zu spät kommen. Der Einbahnstraßen-Rundgang neben hellen weißen Aufstellwänden soll dafür nur wenige Minuten dauern. Dass direkt dahinter sonst Stars wie Helene Fischer und Dieter Bohlen Backstage zur Bühne schlendern, interessiert in diesem Moment keinen.
„In den ersten Stunden hatten wir bereits eine hohe Frequenz“, sagt Projektleiter Kai Puschmann. Auch erste Personen mit positiven Testergebnissen seien schon erfasst worden. Diese werden anschließend an das Gesundheitsamt übermittelt. Die Initiative ist zuerst in Köln angelaufen. Nach München folgt nun Oberhausen, danach geht es in Berlin weiter.
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Das Schnelltest-zentrum „Mein Corona Schnelltest“ ist laut der Organisatoren eine Initiative der Kölner Arztpraxis Dr. Manfred Reith und wird mit örtlichen Partnern geplant. Auch in Oberhausen überwacht ein Arzt die Testergebnisse, bevor diese binnen 15 Minuten elektronisch an die Teilnehmer verschickt werden. In der Arena selbst auf das Testergebnis zu warten, muss und darf man nicht.
Corona-Schnelltestzentrum für Personen ohne Symptome
Ein Mann, der seinen Namen hier nicht öffentlich lesen möchte, plant seine schon etwas betagteren Eltern zu besuchen. „Ich arbeite beruflich mit vielen Menschen zusammen und möchte das Risiko durch den Corona-Schnelltest verringern“, sagt er.
Ein geplanter Besuch bei Familie und Verwandten sei tatsächlich ein häufiger Grund, warum das Testzentrum bisher angesteuert wurde, bestätigen auch die Initiatoren. Durch das nahende Weihnachtsfest könne sich dies noch erhöhen.
Auch der ausländische Student, der einen negativen Test für seine Rückreise benötigt. Personen, die in großen Büros arbeiten oder häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, seien bereits dabei gewesen.
Wer schon Symptome spürt, der ist in der Arena Oberhausen allerdings an der falschen Adresse. „Wer akute Corona-Symptome zeigt, der darf den Corona-Antigen-Schnelltest zum Schutz unserer Mitarbeiter und anderer Testprobanden nicht machen“, sagen die Planer deutlich.
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Wer sich testen lassen möchte, der sollte auch keine Stoffmaske, sondern mindestens eine chirurgische Mund-Nasen-Maske tragen. In den Gängen sind Haltepunkte auf den Boden geklebt, um Abstände einzuhalten. An mehreren Stationen stehen Desinfektionsspender. Und man spürt im Raum die durchziehende Luft.
Corona-Schnelltestzentrum: 1000 Menschen pro Tag möglich
Corona-Schnelltest bis März 2021
Das Corona-Schnelltestzentrum soll bis mindestens März 2021 in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen öffnen. Über eine längere Testzeit wird nach Lage der Pandemie und dem Bedarf entschieden. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags zwischen 9 und 19 Uhr.
Die Kosten für den Antigen-Test werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Der Corona-Schnelltest wird in Oberhausen für 38,95 Euro angeboten. Es ist dafür keine Überweisung vom Hausarzt nötig. Ein spontaner Besuch ist nicht möglich . Schnelltest-Nutzer müssen sich vorher über das Internet einen Termin organisieren.
Ohne Technik geht nichts: Die Nutzer erhalten vor ihrem Besuch einen QR-Code auf ihr Handy geschickt, der in der Teststraße digital oder per Papier-Ausdruck mit dem Antigen-Testkit verbunden wird. Eine Schachtel mit den Testutensilien nehmen die Bürger selbstständig mit in die Testkabine und tragen sie danach an eine Theke, wo die verpackte Probe schließlich hinter den Kulissen ausgewertet wird.
Danach erfährt der Nutzer auf seinem Handy oder Computer, ob er positiv oder negativ auf das Corona-virus getestet wurde. Das Ergebnis lässt sich als PDF ausdrucken. Laut Betreiber können in der König-Pilsener-Arena bei maximaler Auslastung derzeit 1000 Menschen pro Tag getestet werden.