Mülheim. Ab 2006 wurde das frühere St.-Josef-Haus zum Senioren-Wohnpark Dimbeck umgebaut und erweitert. Das Projekt kommt seitdem nicht zur Ruhe. Immerhin kann Einrichtungsleiter Stefan Thum sagen: „Der Betrieb läuft reibungslos, alle 95 Pflegeplätze sind belegt.“
Er umfasst neben pastellblau gestrichenen Neubauten auch ein Ensemble denkmalgeschützter Gebäude: der Wohnpark Dimbeck an der gleichnamigen Straße. Die heutige Senioreneinrichtung hat in der vergangenen Dekade gravierende Umwälzungen erlebt.
In der Denkmalliste ist die Anlage auf dem Eckgrundstück zur Rochusstraße unter der Bezeichnung „St.-Josef-Haus“ zu finden, errichtet wurde sie um das Jahr 1900. Die drei denkmalgeschützten Trakte heben sich mit ihren vanillefarbenen Fassaden optisch ab.
Pflegeheim samt Seniorenwohnungen errichtet
Früher saß hier an der Dimbeck die Caritas mit Verwaltungszentrale und Tagesklinik. Ab 2006 wurden ergänzende Bauteile aus den Fünfzigern abgerissen, um ein Hochglanz-Projekt zu realisieren: Mit einer 25-Millionen-Investition errichteten die katholischen Engelbertus-Gesellschaften ein gediegenes Pflegeheim samt Seniorenwohnungen. Obwohl die Bauarbeiten wegen eines Zwistes mit dem Generalunternehmer zeitweise ruhten, konnte 2008 der Wohnpark Dimbeck eröffnet werden und fand große Nachfrage.
Im Februar 2011 wurde bekannt, dass die Engelbertus-Gesellschaften pleite waren. Von über 18 Millionen Euro Schulden war die Rede. Ein verzwicktes Insolvenzverfahren kam in Gang, bis schließlich im Frühsommer 2012 die Anderson Holding als Betreiberin des Wohnparks präsentiert wurde.
Erneute Übernahme-Verhandlungen
Doch schon Ende Juli 2013 drang durch, dass es eine Auseinandersetzung zwischen Anderson und der Medl um rund 150.000 Euro ausstehende Heizkostenzahlungen gibt – und erneute Übernahme-Verhandlungen. Beides dauert bis heute an.
Auch in der politischen Debatte spielte der Wohnpark eine Rolle: Es kam die Frage auf, ob die städtische Heimaufsicht die wirtschaftliche Lage von Altenheimbetreibern hinreichend kontrolliert. Zugleich gelang es dem Team durch alle Turbulenzen hindurch, glänzende Pflegenoten zu erzielen und die Qualität zu halten. „Der Betrieb läuft reibungslos, alle 95 Pflegeplätze sind belegt“, erklärt Einrichtungsleiter Stefan Thum, die Appartements mit einer einzigen Ausnahme vermietet, Reparaturen würden erledigt, Gehälter sowie Rechnungen pünktlich bezahlt.
In engem Kontakt zur Einrichtungsleitung
Auch von Seiten der Stadt wird betont, dass die Versorgung der betagten Bewohner „vollumfänglich funktioniert“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Man stehe in engem Kontakt zur Einrichtungsleitung und wisse auch, dass Gespräche mit einem potenziellen neuen Betreiber laufen. Nach Auskunft von Medl-Geschäftsführer Hans-Gerd Bachmann sind diese Vertragsverhandlungen sogar schon sehr weit fortgeschritten. Mit Neuigkeiten aus den denkmalgeschützten Kulissen an der Dimbeck ist also fortwährend zu rechnen.