Mülheim.

Beim Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Dümpten in der Bürgerbegegnungsstätte an der Mellinghofer Straße war so viel lokale Politikprominenz vertreten, wie schon lange nicht mehr. Dabei haben es die Parteien derzeit keineswegs leicht, Menschen zu bewegen.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte der Ortsvereinsvorsitzende Dieter Spliethoff an den Beginn des Ersten Weltkrieges, der sich 2014 zum 100. Mal jährt und somit an eine Zeit, in der es nicht möglich war, sich in Parteien zu engagieren und somit Politik aktiv mitzugestalten. Gerade deshalb appellierte er auch an die Mülheimer Bürger, sich politisch einzubringen – es sei immer schwieriger Mitstreiter zu finden, bedauerte Spliethoff.

Verantwortung für die Stadt tragen

Dabei seien die Chancen, direkt ein Mandat zu erhalten und somit Verantwortung für die Stadt zu tragen, nie größer gewesen. „Die Türen der Mülheimer SPD stehen weit offen“, betonte der Vorsitzende, der selbst seit vielen Jahren politische Verantwortung für seinen Stadtteil trägt. „Dümpten ist im Rat gut vertreten, aber wir brauchen mehr Menschen, die sich engagieren möchten. Denn Demokratie muss man leben!“

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Für alle zu besetzenden Funktionen habe die Dümptener SPD zwar geeignete Kandidaten gefunden, als kleine Katastrophe bezeichnete Spliethoff jedoch das Fehlen weiblicher Mitstreiter. „Wir müssen wieder mehr Frauen für die Politik gewinnen, alle Kandidaten für die anstehende Kommunalwahl am 25. Mai sind männlich.“

Berzirksbürgermeisterin wird nicht zur Kommunalwahl antreten

Unter anderem wird Enver Sen zum zweiten Mal bei den Kommunalwahlen antreten. Der gebürtige Türke, der seit 1974 in Mülheim lebt, ist bereits seit 20 Jahren Vorsitzender des Mülheimer Integrationsrates. Zudem hat er 1996 den Landesintegrationsrat ins Leben gerufen. Auch Spitzenkandidat der Bezirksvertretung Günther Wrede lebt schon lange in Mülheim und engagiert sich leidenschaftlich für seinen Stadtteil. „Dass durch fehlende Finanzen der Handlungsraum nicht mehr der ist, wie er vor 20 Jahren war, ist klar“, weiß der 66-jährige. „Dennoch Bezirksvertretung macht mir durch die Bürgernähe einfach viel Spaß.“ Die amtierende Bezirksbürgermeisterin Heike Rechlin-Wrede hingegen wird nicht wieder antreten und ihr Amt zur Kommunalwahl abgeben.

In diesem Jahr stehen beim Ortsverein unter anderem die Themen Kinderbetreuung sowie Schulangebote auf der Agenda. Aber auch die Hauptverkehrsstraßen des Stadtteils und die damit zusammenhängende Lärm- und Abgasbelästigung für die Anwohner sowie das Neubaugebiet werden die Politik weiter beschäftigen.